Ein altes Haus am Fjord als Rückzugsort

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Was für ein wunderbares Buch über Gro, die jahrelang auf einer Ölbohrinsel als Geologin gearbeitet hat und nach einem schweren Schicksalsschlag aus dem Ölgeschäft aussteigt. Sie sucht die Einsamkeit und findet sie in einem alten Haus an einem Fjord der Lofoten. Gro muss nun lernen, vollkommen allein zu leben. Sie erlebt eine völlig neue Welt und lernt, sich den Gesetzen der Natur anzupassen. Sie besitzt ein Boot, mit dem sie alle paar Wochen in den nächstgelegenen Ort fährt, um Einkäufe zu erledigen. Hierbei lässt es sich nicht vermeiden, die eine oder andere Bekanntschaft zu machen. Aber Gro zieht sich immer wieder zurück und genießt ihre Einsamkeit. Sie trauert um ihren verstorbenen Mann Nicklas, ihre große Liebe. Das Leben am Fjord stellt große Anforderungen an Gro. Die Autorin beschreibt mit viel Liebe zur Natur die einzelnen Jahreszeiten am Fjord. Die langen dunklen Winter sind schwer zu ertragen, aber in den Sommermonaten nutzt Gro die große Auswahl an Beeren und Früchten, um für Vorräte zu sorgen. Gro ist eine sehr patente Frau, die lernt, sich für ihre Mitmenschen und ihre geliebten Lofoten einzusetzen. Es geht um die unwiederbringliche Zerstörung der Natur, als in Gros Refugium neue Erdölquellen erschlossen werden sollen.
Der Autorin ist es gelungen, eine Protagonistin zu erschaffen, die allergrößten Respekt verdient. Ihr Erzählstil und die Beschreibung der einzelnen Jahreszeiten am Fjord haben mich fasziniert, und ich möchte dieses Buch herzlich gerne weiterempfehlen.