eine hoffnungsvolle Geschichte

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sigrid4 Avatar

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Bei diesem Buch hat mich erstmal das wunderschöne Cover angesprochen. Die Farben sind toll und werden ja für das ganze Buch verwendet, sogar das Lesebändchen ist in diesen lila Farbtönen gehalten. Auch der Titel hat mich neugierig gemacht: "Die Frau und der Fjord" und ich wollte unbedingt wissen, wie die Protagonistin diesen Neuanfang in der Einsamkeit meistert. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war ein sehr ergreifendes, emotionales Buch und hat mich doch zeitweise sehr mitgenommen. Ihre Trauer war so stark zu spüren, das ich manchmal eine kleine Pause brauchte. Gro ist bestimmt keine einfache Frau, sondern sie hat sich ja in einer Männerwelt durchsetzen müssen. Sie war eine starke Frau. Aber es war sicher nicht immer leicht und ihre Ehe war auch keine gewöhnliche Beziehung. Aber Gro und ihr Mann haben sich ein für sie passendes Leben aufgebaut. Und dann der frühe Tod ihres Mannes. Da merkt sie auch erst, wie wichtig ihr Zusammenhalt war. Ich konnte ihre Trauer, aber auch ihre Wut nachimpfinden. Ihr Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter fand ich auch sehr interessant. Es hat mich an eigene und erzählte Erfahrungen mit Schwiegermüttern erinnert. Und ich fand das Gro in der Einsamkeit "gewachsen" ist und das auch später in ihrem Handeln bewiesen hat. Die Entwicklung von Gro vom Anfang bis zum Ende des Buches war ergreifend und sehr schön mitzuerleben. Die Einsamkeit ist sicher nicht für jeden Menschen gut, aber hier wurde sie zu einer Hilfe für Gro und auch das leichte Zusammentreffen mit den anderen Bewohnern der Gegend war passend. Diese Bewohner waren sehr authentisch beschrieben und ich konnte sie mir auch sehr gut vorstellen. Aber auch hier gilt: nichts überstürzen, aber auch nicht ganz ablehnend sein. Die Autorin hat wirklich eine berührende Geschichte erzählt und auch sie hat ihre Erlebnisse darin verarbeitet. Man erlebt aber nicht nur tiefgreifende Gefühle, sondern die Natur wird dem Leser auch sehr detailreich und gut vorstellbar rübergebracht. Bis auf den harten Winter, hätte ich auch gerne mal die Einsamkeit an solch einem Fjord erlebt. Der Winter war mir dann doch zu "winterlich". Aber Gro ist dieses harte Wetter ja eigentlich gewohnt, denn auf den Ölplattformen ist auch kein einfaches Leben möglich.
Mich hat diese wunderbare und hoffnungsvolle Geschichte jedenfalls völlig in ihren Bann gezogen und ich werde das Buch für meine monatliche Leserunde vorschlagen. Denn es gibt dort soviel zu "entdecken" und jeder wird seine eigenen Erfahrungen auf die angesprochnenen Themen einbringen können.