Wenn aus tiefer Trauer Hoffnung entsteht
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Nicklas bricht Gro mit allem Vertrauten und zieht in ein einsames Haus an einem wunderschönen Fjord. Aus ihrem alten Leben hat sie nur ihre Erinnerungen und Nicklas’ Urne mitgenommen. Kein Handy, kein Fernseher, nur das Radio leistet ihr Gesellschaft.
Zu Beginn der Geschichte – im Winter – kann sie vor Trauer kaum atmen, Jeder Handgriff fällt ihr schwer. Doch die Schönheit des Fjords und die Natur pflanzen ein kleines bisschen Interesse am Leben. Sie nimmt ihre Umwelt wahr, erkundet das Haus und stellt fest, dass der Tod schon vor ihr da war. Ihr Vorbesitzer soll mysteriös verstorben sein. Doch Gro lässt sich davon nicht vertreiben, im Gegenteil, sie heißt den Geist - im Frühling - willkommen „Aber selbst wenn es hier spukte, war es ihr egal. Gerne teilte sie ihr neues zu Hause mit einem zweiten Geist. Dann hatte Nicklas wenigstens Gesellschaft. So einsam, wie er auf dem Nachttisch stand.“
Solche Sätze sind es, die die tiefe Verzweiflung von Gro beschreiben. Gleichzeitig wird ihr Pragmatismus sichtbar, der sie ihr Leben lang begleitet hat. Und der sie irgendwann wieder ins Leben zurückführt. Denn sie erkennt „Aber nur im Schmerz leben, macht mich wahnsinnig“.
Anette Strohmeyer erzählt das erste Trauerjahr, das angelehnt an eigene Erfahrungen ist. Vielleicht bin ich deshalb so berührt. Manche Sätze treffen mich mitten ins Herz. Ich möchte Gro Mut zusprechen, im Geiste ihre Hand halten und ihr immer mal ein Lächeln schenken. Großartig ist es mitzuerleben, wie sie sich langsam frei kämpft. Mal sind es ganz kleine Momente, mal auch schwer wiegendere Ereignisse. Zum Mitweinen ist es, wenn sie wieder in ihrer Trauer versinkt. Dieses Gefühlschaos transportiert die Autorin meisterhaft.
Nur das Ende ist für mich ein bisschen zu mächtig. Da kommen zu viele Themen zusammen, die ich in der Schnelligkeit und Größe nicht gebraucht hätte. Da ist mir die Sanftheit und Behutsamkeit des restlichen Buchs abhanden gekommen.
Dennoch ein absolutes lesenswertes Buch über Trauerarbeit.
Zu Beginn der Geschichte – im Winter – kann sie vor Trauer kaum atmen, Jeder Handgriff fällt ihr schwer. Doch die Schönheit des Fjords und die Natur pflanzen ein kleines bisschen Interesse am Leben. Sie nimmt ihre Umwelt wahr, erkundet das Haus und stellt fest, dass der Tod schon vor ihr da war. Ihr Vorbesitzer soll mysteriös verstorben sein. Doch Gro lässt sich davon nicht vertreiben, im Gegenteil, sie heißt den Geist - im Frühling - willkommen „Aber selbst wenn es hier spukte, war es ihr egal. Gerne teilte sie ihr neues zu Hause mit einem zweiten Geist. Dann hatte Nicklas wenigstens Gesellschaft. So einsam, wie er auf dem Nachttisch stand.“
Solche Sätze sind es, die die tiefe Verzweiflung von Gro beschreiben. Gleichzeitig wird ihr Pragmatismus sichtbar, der sie ihr Leben lang begleitet hat. Und der sie irgendwann wieder ins Leben zurückführt. Denn sie erkennt „Aber nur im Schmerz leben, macht mich wahnsinnig“.
Anette Strohmeyer erzählt das erste Trauerjahr, das angelehnt an eigene Erfahrungen ist. Vielleicht bin ich deshalb so berührt. Manche Sätze treffen mich mitten ins Herz. Ich möchte Gro Mut zusprechen, im Geiste ihre Hand halten und ihr immer mal ein Lächeln schenken. Großartig ist es mitzuerleben, wie sie sich langsam frei kämpft. Mal sind es ganz kleine Momente, mal auch schwer wiegendere Ereignisse. Zum Mitweinen ist es, wenn sie wieder in ihrer Trauer versinkt. Dieses Gefühlschaos transportiert die Autorin meisterhaft.
Nur das Ende ist für mich ein bisschen zu mächtig. Da kommen zu viele Themen zusammen, die ich in der Schnelligkeit und Größe nicht gebraucht hätte. Da ist mir die Sanftheit und Behutsamkeit des restlichen Buchs abhanden gekommen.
Dennoch ein absolutes lesenswertes Buch über Trauerarbeit.