Für mich mehr ein Ermittlerkrimi als ein Thriller

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blackcat Avatar

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Ich finde, dass die Inhaltsangabe bzw. der Klappentext irreführend ist - genau wie die Bezeichnung Thriller.

Aufgrund der Inhaltsbeschreibung habe ich gedacht, es handle sich um eine "normale" Frau, die sich in einer bedrohlichen Situation befindet und entsprechend mit ihren Ängsten kämpft. Ich dachte sie versucht zu recherchieren und begibt sich dabei in Gefahr...

Der Anfang lies auch genau das vermuten, doch der gesamte Mittelteil ist meiner Meinung nach, ein typischer Ermittlerkrimi. Und ich mag Ermittlergeschichten nicht besonders.

Die Ermittlerin ist zwar interessant und auch ihre Vorgehensweise, aber dieser Teil ist mir einfach nicht spannend genug gestaltet, bzw. einfach nicht mein Geschmack, zudem hatte ich eben etwas anderes erwartet.

Das Ende fand ich dann wieder richtig gut: als es um Becca geht, was sie herausgefunden hat und was sie daraufhin getan hat. Diese Erkenntnisse fand ich erschütternd und überraschend. Ihr Innenleben und ihre Denkweise sind düster interessant, eben so wie das spezielle Ende.

Auch die zwischenmenschlichen Aspekte und Aussagen zu wichtigen Themen fand ich anregend und gelungen angebracht, z.B. dass es man etwas nicht aus eigener Erfahrung kennen muss, um Empathie zu haben, wie vorurteilsbehaftet Familien miteinander umgehen können, und wie sehr man die Kontrolle verlieren kann, wenn die Welt um einen herum zusammenbricht. Auch das problematische Angelegenheiten hier nicht schwarz-weiss beschrieben werden, bzw. gut-schlecht, sondern in all den Grautönen dazwischen hat mir sehr gefallen.