Faszinierend melancholisch

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marialein Avatar

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Alice führt auf Shearwater Island ein zurückgezogenes, eintöniges Leben. Mit den wenigen anderen Bewohnern der Insel versteht sie sich gut, wenn auch so einige unterschwellige Konflikte bestehen. Aus der Leseprobe wird klar, dass Alice als Jugendliche eine einschneidende Erfahrung gemacht hat, die ihr ihr ganzes Leben lang Schuldgefühle bereiten würde. Was genau damals geschah, erfährt der Leser nur in kleinen Schritten.

Dann taucht der berühmte Schriftsteller Patrick Fox bei ihr auf, um an seinem neuen Roman zu arbeiten. Auch wenn er sich in Charakter und Lebensweise stark von Alice unterscheidet, sind die beiden sich doch auf Anhieb sympathisch. Und wie ungern er über seinen ersten Roman spricht, weist darauf hin, dass auch er nicht voll und ganz zu sich und seiner Vergangenheit steht.

Am Anfang der Leseprobe erschien mir die Insel als eine typische Idylle, doch schon bald wird klar, dass nicht alles so friedlich und harmonisch ist wie erwartet. Die Streitereien unter den Inselbewohnern und natürlich das mehrfach angedeutete Verbrechen nehmen in einer Reihe von Rückblicken Gestalt an und machen die Lektüre äußerst spannend. Der Schreibstil ist bildhaft und sehr flüssig und die rauhe Schönheit der Landschaft ziehen den Leser schnell in ihren Bann.