Traum- oder Alptrauminsel?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
beastybabe Avatar

Von

Eine kleine Insel, bewohnt nur von einer Handvoll Leute, die sich im Herbst und Winter fast total von der Außenwelt abschottet - eine prima Grundlage für einen Horrorfilm. Für mich klingt das Leben auf diesem Eiland auf jeden Fall nach Horror. Wenn man Menschen im Allgemeinen nicht besonders mag, ist es fast unvorstellbar, dass man ständig Leute um Hilfe bitten muss, um die man eigentlich am liebsten einen ganz weiten Bogen machen möchte. Und dann auch noch keine Anbindung an ein Stromnetz - oh je...
Alice scheint auf dieser Insel - inzwischen alleine in ihrem großen Elternhaus - auch nicht besonders glücklich zu sein. Sie sehnt sich nach Gesellschaft und Ablenkung vom ewigen Zwist zwischen den wenigen Bewohnern. Ausweg bietet der Besuch eines berühmten Schriftstellers, der über die Herbst- und Wintermonate in ihrem Haus seinen Roman zu Ende schreiben möchte.
Nicht einmal die Entscheidung, ob sie den Autor bei sich wohnen lässt, trifft Alice allein - eine weitere Horrorvorstellung für mich: man wird ja wohl noch selbst bestimmen dürfen, wem man ein Obdach bietet. Doch auf dieser Insel bespricht man am besten alles mit den Nachbarn, da sonst größere Schwierigkeiten fast vorprogrammiert erscheinen.
Es ist dann auch schließlich nur das versprochene Geld, das die Inseleinwohner zustimmen lässt.
Alice ist mir jetzt schon sehr sympathisch. Vieles kann ich gut nachfühlen und ich bin gespannt, wie sie mit der Situation klarkommt. Dass ich viele Parallelen zwischen ihr und mir entdecken konnte, macht mich sehr neugierig auf das Buch und ihr weiteres Schicksal.
Der Schreibstil gefällt mir bestens, man kann sich sowohl Landschaft als auch die etwas verschrobenen Charaktere prima vorstellen. Könnte ein sehr interessantes Buch werden... was wohl im September 1989 geschehen ist, das Alices Leben so verändert hat?