Geheimnisse einer Insel

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krimifee86 Avatar

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Das Cover: Das Cover finde ich vom Motiv her nach wie vor wunderschön. Es hat irgendwie etwas romantisches an sich, diese Frau, die auf den Felsen steht und über das Meer schaut. Schön finde ich auch die Schriftart in der das Wort „Frau“ geschrieben ist, wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum es in einer anderen Schrift geschrieben ist, als der Rest des Titels. Die eher dunklen Wolken lassen auf eine düstere Stimmung schließen, was dem Cover ein wenig Härte verleiht und die Romantik, die das Motiv verströmt, abmildert. Ich finde es wirklich gut gelungen.

Der Inhalt: Alice lebt auf Shearwater Island, einer kleinen Insel vor der Küste Englands. Sie liebt die raue, wilde Schönheit der Landschaft, und sie schätzt die Abgeschiedenheit, in der sie sich in Sicherheit glaubt. Seit sie Zeugin eines brutalen Verbrechens war, vertraut sie niemandem mehr. Doch der Inselrat entscheidet, dass ein gefeierter Schriftsteller bei ihr einzieht: Patrick, der seinen nächsten Roman auf der Insel schreiben möchte.
Der attraktive Londoner bringt Alice dazu, ihm die Geschichten der Insel zu erzählen. Von Rivalität und Neid, von Liebe und Eifersucht, von der Untreue ihrer Mutter – und von sich selbst. Alice verliebt sich rückhaltlos in ihn. Doch das enge Zusammensein auf kleinem Raum und Alices Unsicherheit ihren eigenen Gefühlen gegenüber bringen ihre Welt zum Einstürzen.

Der Schreibstil: Ich finde den Schreibstil okay, denn nach der Leseprobe hatte ich mir ein wenig mehr von dem Roman erhofft. Vor allem etwas mehr Humor. Ich hatte erwartet, dass Patrick auf eine Insel kommt, wo eben ein paar schrullige Bewohner den Neuankömmling skeptisch begutachten. Betonung liegt aber auf dem Wort schrullig (= in lustiger Form). Stattdessen waren alle eher verschlossen und unhöflich.
Davon abgesehen hat es die Autorin aber meiner Meinung nach ganz gut geschafft, eine gewisse Spannung aufzubauen. Natürlich war fast von Anfang an klar, was passieren würde, aber insbesondere dadurch, dass die Vergangenheit nur schwammig dargestellt wird und somit vieles im Verborgenen bleibt, wurde eine künstliche Spannung erzeugt. Das hat mir gut gefallen.
Die Charakterisierungen waren okay. Zu den Dorfbewohnern habe ich ja schon etwas gesagt, Alice ist für mich ein schwieriger Charakter. Eigentlich fand ich sie recht sympathisch, streckenweise aber auch einfach nur dumm und anstrengend. Patrick hingegen fand ich sehr gut charakterisiert, seine Handlungen waren meiner Meinung nach gut nachvollziehbar.
Schön fand ich die Beschreibungen der Landschaft, denn so konnte man sich wirklich gut in das Inselleben hineinversetzen und sich vorstellen, wie es dort aussieht.

Meine Meinung: Eine Geschichte, die ich insgesamt nur als „okay“ bewerten kann. Meiner Meinung nach war viel zu schnell klar, was passieren würde und wie sich das Ganze weiter entwickeln würde. Spannend war das Buch insofern nicht, weil man wissen wollte, wie es weitergehen wird (das wusste man ja schon), sondern weil man mehr über die Vergangenheit erfahren wollte. Außerdem hatte der Roman zu viele Längen. Hier hätten einige Streichungen der Geschichte wirklich gut getan.