Inselleben

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regenprinz Avatar

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Mir hat dieser eher ruhig und unaufgeregt erzählte Roman um Alice, die auf Shearwater Island lebt und aufgewachsen ist, insgesamt gut gefallen.
Vor allem die Landschaftsbeschreibungen fand ich gelungen. Die Atmosphäre des kargen Insellebens, die raue See und die windumtosten Häuser sind so dargestellt, dass der Schauplatz authentisch und lebendig wirkt. Auch die Inselbewohner passen da bestens ins Bild, ihre Charaktere sind gut getroffen.
Schriftsteller Patrick, der sich als Wintergast bei Alice einmietet, wirkt natürlich wie ein Fremdkörper - der er ja auch ist. Obwohl bald klar ist, dass er Alices Naivität für sich ausnutzt, um seine Schreibblockade zu überwinden, und aus den heimlich weitergegebenen Anekdoten und Geheimnissen der Inselbewohner sein neues Buch zusammenbastelt, das er dringend abliefern muss, hat mich dieses Vorhersagbare an der Geschichte nicht allzusehr gestört. Für ein bisschen Dramatik sorgte ja dann doch noch die eine oder andere Wendung und Auseinandersetzung ... Auch das Ende empfand ich als stimmig.
Fazit: "Die Frau von Shearwater Island" wird mir vor allem wegen der gelungenen Darstellung des abgeschiedenen, rauen und vom Wetter abhängigen Inselalltags in Erinnerung bleiben.