Leider blieb der Roman hinter meinen Erwartungen zurück

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Bei diesem Roman hatte ich auf einen spannenden und verschlungenen Familienroman mit mysteriösen Elementen gehofft, auch das schön gestaltete Cover lädt dazu ein über tragische Geschichten und dunkle Abgründe zu sinnieren. Leider handelt es sich bei „Die Frau von Shearwater Island“ um etwas ganz anderes, es ist mehr ein ruhiger Roman, der sich über die Seiten sehr langsam entwickelt und dessen Hauptaugenmerk auf der Entwicklung von Alice liegt.

Alice lebt nach dem Tod ihrer Eltern wieder alleine auf der kleinen und etwas tristen Insel Shearwater. Die kleine Dorfgemeinschaft steckt in finanziellen Nöten und nimmt auf das Anraten von Alice den Schriftsteller Patrick über die Wintermonate in ihren Reihen auf. Wohnen soll der Schriftsteller bei Alice, dort möchte er sein nächstes Buch schreiben und während der kurzen grauen Tage kommen sich die beiden immer näher. Doch Patrick ist nicht wirklich was vorgibt und so schlittert Alice in eine persönliche Katastrophe hinein...

Ich mochte Alice als Charakter eigentlich sehr gerne, sie wirkt einfach nur echt. Sie hat dieselben Probleme mit dem Aufstehen und Aufräumen wie wir alle, aber sie kann auch schrecklich stur und naiv sein. Auf Alice liegt eigentlich auch das Hauptaugenmerk der Gesichte und so lernen wir sie mit einigem Abstand am besten kennen, dennoch wurde ich nicht ganz warm mit ihr. Stellenweise war es mir etwas zu unpersönlich oder ich konnte ihre Entscheidungen absolut nicht nachvollziehen.

Der Stil der Autorin ist sehr angenehm, sie schreibt bildhaft und abwechslungsreich. Doch auch die Sprache konnte nicht über die vielen Längen des Romans hinweghelfen, es entwickelt sich alles sehr langsam und dementsprechend passiert eigentlich sehr wenig und das erst sehr spät im Buch. Ab einem gewissen Punkt fiel es mir richtig schwer bei den Seiten zu bleiben und das Buch nicht einfach zu schließen und beiseite zu legen.

Mein Fazit: Ein Roman, der für mich einfach zu langatmig war und auch mit einer sympathischen Protagonistin leider nicht sehr spannend wird.