Ein Buch wie eine Zitrusfrucht: Süß und sauer

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kkruse Avatar

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Endlich geht es mit der Familiensaga um die Carbonaros weiter und dieses Mal erleben die LeserInnen die Geschichte aus der Perspektive der Frauen. Während im ersten Band vor allen Dingen der Lebensweg des Patriarchen Barnaba Carbonaro im Mittelpunkt stand, kommen nun seine Frau Pina, deren Schwiegertochter Anna und die Enkelin Maria zu Wort. Ich habe mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut, aber leider konnte ich keine volle Punktzahl vergeben - wie bei Zitrusfrüchten vermischt sich Saures mit Süßem.
Leider las sich vor allem der erste Teil des Romans wie eine Wiederholung und es gab mir zu viele Parallelen zum ersten Buch. Zwar fand ich eine gewisse Auffrischung der Informationen hilfreich, um wieder in die Geschichte zu kommen und sich an die vielen Charaktere zu erinnern, aber alles in allem war mir das dann doch zu umfangreich. Es kam keine rechte Spannung auf, weil ich schon wusste, wie sich die Handlung entwickelt und es voraussehbar wurde. Außerdem war es manchmal schwierig dem roten Faden zu folgen und den Überblick über die vielen Personen zu behalten, da die Erzählung über die drei Generationen hinweg vor- und zurückspringt und man sich immer wieder vergegenwärtigen muss, in welcher Zeitebene man sich gerade befindet. Dass ist doppelt verwirrend, wenn Namen doppelt auftauchen. Da musste ich manches Mal überlegen, wer jetzt eigentlich gemeint ist.
Nichtsdestotrotz ist der Roman aber gut geschrieben und er liest sich ansonsten leicht weg. Das italienische Flair wird gut vermittelt und ich halte die Familiensage der Carbonaros deswegen auch für ein geeignetes Sommerbuch! Und im zweiten Teil wird es auch deutlich interessanter! Gerade die Münchner Jahre, die von der Enkelin Maria erzählt werden, haben mir sehr gut gefallen und dann wird auch endlich eine neue Perspektive aufgemacht und die Handlung entwickelt sich weiter. Am Ende erfährt man dann auch Neues über den Werdegang der Carbonaros und es wird interessanter, aber leider erfolgt das wie gesagt etwas zu spät für mich. Aber gerade das Ende des Romans hat mich nun doch neugierig auf einen weiteren Band der Reihe gemacht, von dem ich hoffe, dass er die Geschichte der Enkelgeneration aufgreift und weiterspinnen wird.
Zusammenfassend war das Buch wie eine Zitrusfrucht für mich: irgendwie erfrischend und leicht zu lesen, teilweise etwas "sauer" durch die vielen Parallelen zum ersten Buch, aber gegen Ende doch mit einer gewissen "Süße", die mich am Ende die Lektüre noch recht positiv bewerten lässt.