Familie sizilianisch

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annek Avatar

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Der Bogen wird hier in dieser Geschichte sehr weit gespannt: Die erste Erzählerin beginnt 1896, die letzte schließt mit ihrem Bericht Anfang der 70er Jahre des 20.Jahrhunderts. Das Schicksal mehrerer Generationen einer Familie, durch starke Frauen zusammengehalten, wird anschaulich geschildert. Der Patriarch, Barnaba Carbonaro, schafft das wirtschaftliche Fundament, aber es sind die Frauen, die das Überleben sichern.
Die Carbonaros sind eine italienische Familie, die stark in Sizilien verwurzelt ist und den dortigen Traditionen gehorcht, aber die Verbindungen zu Deutschland, zu München, werden immer stärker. So fühlt sich die jüngere Generation doch sehr ihrer deutschen Lebenswirklichkeit verbunden.
Es gelingt dem Autor sehr gut, die historischen Hintergründe mit den persönlichen Geschichten zu verbinden und die Handlungen nachvollziehbar darzustellen. Interessant, wie dabei auch Traditionen und Mythen mit eingebaut werden. Man erfährt viel Interessantes, z.B über die Vorstellung des "zweiten Schattens" oder über die Einbeziehung der Gespenster ( "patruneddi") in den Familienalltag.
Es bleibt das Bild sympathischer, starker Frauen, denen es immer besser gelingt, sich gegen die Männer durchzusetzen und das Überleben ihrer Familie zu sichern.