Schöne Familensaga

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kaeptn Avatar

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Die Frauen der Familie Carbonaro von Mario Giordano ist der zweite Teil einer Familiensaga. Ich habe schon den ersten Teil gelesen gehabt, so dass ich nun auch den zweiten Teil über Ostern "konsumiert" habe. Er kommt an das Vorgängerwerk ran. Ich glaube, man muss den ersten Teil aber nicht unbedingt gelesen haben. Das Buch ist im Goldmann-Verlag erschienen und macht schon von der äußeren Aufmachung einen Eindruck, der Neugierde erzeugt. Und so ist für mich auch der Inhalt des Werkes.
Es handelt von drei Frauen einer deutsch-italienischen Familie, die am Ende des 19. Jahrhunderts versuchen ihre Rolle in der archaisch geprägten Familienstruktur auf Sizilien bzw. in Deutschland zu finden. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich. Die Großmutter will herrschen, ihre Schwiegertochter Anna ist der Kunst zugetan und die Enkelin Maria versucht sich vom Patriachat zu emanzipieren. Dies ganze geschieht unter dem Zwängen der großen Bedeutung der Familie in der Gesellschaft. Toll an der Geschichte, die die Zeitspanne von 1896 bis 1972 betrachtet, finde ich die Entwicklung, die aus dem Verlassen der sizilianischen Heimat und dem Versuch der Integration in München schildert. Die Schilderung von Heimat und dem gleichzeitigem Fremdsein ist vom Autor sehr gut herausgearbeitet worden. Mario Giordano schafft es, dass man die Charaktere gut nachvollziehen kann und sich in ihre Rollen versetzen kann.