Starke Frauen, in schwachen Zeiten!

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straßenprinzessin Avatar

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„Womöglich war das eine ganz fundamentale Wahrheit: Für diejenigen, die ihn von fern betrachteten, sah der Krieg anders aus als für die, die ihn aus nächster Nähe ertragen mussten.“ (Seite 190)

Wow!
Kristin Hannah, eh eine meiner Lieblingsautorinnen, hat es mal wieder geschafft, mich komplett umzuhauen!
Auf 542 Seiten erlebt man das Ereignisreiche Leben der jungen Krankenschwester Frances McGrath, kurz Frankie, mit.
Frankie ist eine unglaublich sympathische und sehr mutige junge Frau, die sich aus Liebe zu ihrem Bruder und den vielen Heldengeschichten ihrer Familie zum Dienst für ihr Land meldet.

„Frauen können doch auch Helden sein.“ (Seite 15)

Leider muss Frankie ziemlich schnell feststellen, das der Krieg wenig mit Heldentum und Gerechtigkeit zu tun hat.
Kristin Hanna stürzt den Leser in eine gnadenlose Parallelwelt, die oft sehr weh tut und unerträglich ist.

„Worte erschufen Welten, man musste vorsichtig mit ihnen umgehen.“ (Seite 145)

Frankie wird desillusioniert und wächst dabei über sich hinaus. Die Krankenschwesterschülerin wird zur Lebensretterin und steht dabei als Sinnbild für all die tatkräftigen unsichtbaren Frauen im Vietnamkrieg.
Kristin Hanna verpackt gekonnt historische Ereignisse mit persönlichen Schicksalen.
Frankie muss sich mit Gesellschaftlichen Normen, Ungerechtigkeiten, der Rolle der Frau und den (Nach-)Wirkungen des Krieges auseinandersetzen.
Dabei ist die Geschichte keineswegs überladen! Im Gegenteil, die Figuren haben eine sympathische tiefe, die mit Authentizität durchsetzt ist.
Man leidet mit Frankie, kämpft mit ihr, ist verzweifelt und ebenso hoffnungsvoll.
Ich war unglaublich gern, in jeder Lebenslage, an ihrer Seite und habe dieses Buch in Blitzgeschwindigkeit verschlungen!

Wieder einmal bin ich in ein Buch von Kristin Hanna verliebt und könnte Stundenlang über den emotionalen Schreibstil, die tollen Figuren und das ganze (aufgearbeitete) Geschehen schwärmen und reden, allerdings nimmt man schnell auch etwas Vorweg und diese Geschichte sollte man gänzlich unvoreingenommen für sich entdecken.