Frauenschicksale

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struppel Avatar

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Das Cover des Buches finde ich nicht so ansprechend, es ist mir zu verschnörkelt. Als Berlinerin ist es interessant, einen dort lokalisierten, historischen Roman zu lesen. Es ist auch faszinierend, wie sich das Leben der Frauen in den letzten 100 Jahren gewandelt hat. Ansonsten ist das Buch ganz nett geschrieben, der Schreibstil ist flüssig. Es werden die Erlebnisse der Frauen geschildert, jedoch mit wenig Tiefgang. Die Protagonisten werden nicht konkret vorgestellt, man lernt sie nicht richtig kennen und kann sich nicht wirklich in sie hineinversetzen. Das Buch plätschert so vor sich hin, die Hintergrundinformationen zur geschichtlichen Situation bleiben für einen historischen Roman sehr knapp. Es fehlt an einem Spannungsbogen, Fragen bleiben offen - was hat der Bruder im Krieg erlebt, dass er sich so verändert hat? warum soll Hanna nach ihrem Studium im Armenviertel verpflichtend praktizieren, wenn der "Sponsor" des Studiums ein reicher Geschäftsmann ist? wieso ist der Titel so gewählt worden, wenn der Platz doch gerade mal nur an einer Stelle eine Rolle spielt? Ich hatte mir mehr versprochen. Insgesamt ist das Buch gut zu lesen, jedoch war es mir zu flach gehalten.