Hatte mehr erwartet

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lerchie Avatar

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Das erste Weihnachtsfest nach dem ersten Weltkrieg soll für drei junge Frauen Wein Wendepunkt sein. Fritzi, eine junge, ledige Mutter will in Berlin den Vater ihres Kindes suchen. Aus einem kleinen Dorf in Schleswig Holstein macht sie sich auf den Weg. Die Schneiderin Vera gewährt in Friedrichshain einem Matrosen Unterschlupf in des Vaters Werkstatt. Sie kommen sich näher. Und Hanna, Krankenschwester in Krieg, geht zurück zu ihrer Familie in Dahlem. Ihre Eltern wünschen, dass sie heiratet, Doch Hanna sieht das anders, denn sie kann mit Männern nichts anfangen. Doch für jeden der drei ist es schwierig. Sie müssen auf eigenen Beinen stehen und mutig ihrem Herzen folgen. Nichts kann sie dann aufhalten.

Meine Meinung
Das Buch hat drei Handlungsstränge. Zunächst will Vera den Arzt ihrer Mutter aufsuchen, denn diese braucht Medikamente. Was sie findet ist ein Matrose, den sie zu Hause in der Werkstatt aufnimmt. Dann Hanna die in ein nicht unbedingt freundliches Zuhause zurückkehrt. Denn ihre Eltern wollen sie unbedingt verheiraten und ihr Vater ist vehement dagegen, dass sie eine Ausbildung macht. Und Fritzi, die sich heimlich auf den Weg nach Berlin gemacht hat, um Benno zu suchen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass diese drei Frauen irgendwann zusammenkommen. Doch weit gefehlt. Das Einzige, was zwei der Frauen miteinander ‚verbindet‘ ist der Vater von Fritzis Kind, Benno, den Vera aufgenommen hat und in den sie sich verliebt hat. Und den Fritzi sucht in der Absicht, ihn nach Hause zu holen. Hanna hingegen hat mit den beiden gar nichts zu tun. Auch wenn ich schnell in der Geschichte drinnen war, und mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte, so störte es mich doch, dass zwischen ihnen so fast gar kein Zusammenhang bestand. Es war durchaus interessant, Fritzis Suche nach Benno zu lesen, Benno, der Vera den Kopf verdreht hat. Und Hanna? Sie liebt Cora, die plötzlich ihre Beziehung beenden will. Aber Hanna gibt nicht auf. Wie diese Geschichte über drei unterschiedliche Frauen letztendlich weitergeht und endet, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Das Buch hat mich nicht in übermäßige Begeisterung versetzt, denn es bot nur eine mäßige Spannung. Ja, es hat mich interessiert, wie die einzelnen Geschichten ausgehen, auch wenn ich es mir fast denken konnte. Denn das war es: Ein Buch mit drei Geschichten, von welchen nur zwei kurze Berührungspunkte haben. Auch der Titel ist mir unklar, denn keine der Frauen wohnte am Alexanderplatz. Das Buch hat mich zwar unterhalten, aber nicht unbedingt gefesselt. Aufgrund der Leseprobe hatte ich mir mehr versprochen. Die Handlung ist einfach so dahingeplätschert. Daher vergebe ich nur drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.