Interessant!

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xirxe Avatar

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Ich geb's ja zu: Historischen Büchern gegenüber bin ich etwas voreingenommen - etwas ;-) Häufig sind die Bücher derart klischeevoll, dass mir schon nach den ersten Seiten die Lust vergeht, weiterzulesen. Armes Mädchen (manchmal auch Junge) kämpft sich mühevoll auf seinem Weg durch's Leben, trifft die große Liebe, aber irgendwelche WidersacherInnen... usw. usw.
Doch dieses Buch scheint erfreulicherweise eine Ausnahme zu sein. Auch hier gibt es zwar eine Liebesgeschichte, die offenbar jedoch der Einstieg in den Widerstand ist. Die junge Sandrine führt trotz des Krieges ein relativ unbekümmertes und sorgenfreies Leben im Süden Frankreichs, was sich bis zum Ende der Geschichte aber dramatisch ändern soll. Von diesem Weg sowie einer mir noch unverständlichen Geschichte aus dem Jahre 342 handelt dieses Buch und die Vorwegnahme des wahrscheinlichen Endes lässt auf spannende Unterhaltung schließen, bei der man sogar noch etwas lernen kann. Denn die Autorin scheint sich ausgesprochen minutiös mit den Themen dieses Buches auseinandergesetzt zu haben. Es wimmelt von Ausdrücken aus dieser Zeit und Gegend, von denen ich noch nie gehört habe und bei einigen hat mich auch die Internetrecherche nicht weitergebracht (Was ist 'trapette' für ein Spiel?). Da sehe ich dann auch gerne über einen Lapsus hinweg wie 'Im Osten ging die Sonne auf' (S. 27 + etwas abgewandelt S. 21) - ja wo denn sonst ;-) ?
Doch ja, das ist ein historischer Roman der mir durchaus gefallen könnte :-)