der Codex

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eskimo81 Avatar

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Südfrankreich, 1940 - 1944. Der zweite Weltkrieg tobt und auch Frankreich wird nicht davon verschont. Sandrine Vidal, die jüngere Schwester von Marianne hat bereits ihren Vater im Krieg verloren. Marianne versucht sie zu schützen, ihr die Gräueltaten vor zu enthalten. Als Sandrine aber an einem Vormittag heimlich mit dem Rad wegfährt um ein bisschen frische Luft zu schnappen, findet sie Antoine, ein Widerstandskämpfer, als sie ihm helfen will, wird sie niedergeschlagen. Lucie und Max, gute Freunde von Marianne finden sie und bringen sie nach Hause. Ab diesem Zeitpunkt glaubt auch Sandrine nicht mehr nur an die schöne Zeiten. Als Max, ein jüdischer Gläubiger, jedoch mit korrekten Papieren und Pariser gefangen genommen wird, grundlos, ändert sie ihre Meinung und schliesst sich Marianne an. Sie wird endlich eingeweiht in das, was ihre Schwester und Suzanne schon lange tun. Sie wehren sich, zumindest versuchen sie es...

Ein fantastisches Buch über das Leben während dem Krieg, die Aufstände und der Versuch sich zu wehren. Wenn die Autorin auch noch bemerkt, dass die Geschichte eigentlich eine erfundene ist, sind doch gewisse Stränge der Wahrheit nachempfunden und das merkt man.
Ein sehr gut und fesselnd geschriebenes Buch das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Man leidet mit Sandrine mit, man möchte helfen und kann nicht. Nach den gut 800 Seiten sitzt man auf dem Sofa und denkt nur Wow, und dann kommt das grübeln, das nachdenken über die Zeit, über die Ungerechtigkeit die vielen Menschen angetan wurde.

Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, für meinen Geschmack, jedoch mit einer Kleinigkeit, die mich störte. Es wird oft das Wort "und" verwendet, statt eines Komas, das macht die Sätze teilweise langatmig unnötig langatmig, es ginge auch anders. Wenn man aber diese Sätze etwas überliest, sprich einfach die "und" weglässt, ist es ein fantastisches Buch, dass einem mal wieder die Zeit des Krieges näher bringt. Und es zeigt auf, dass auch Frauen sich versuchten zu wehren.

Die oftmals französisch benutzten Sätze macht das Buch sehr authentisch. Man ist in diesem Buch, man ist in Frankreich und man möchte schreien, sich wehren, einsetzen für die Ungerechtigkeit...

Ich könnte noch lange darüber schreiben, jedoch ist das wichtigste geschrieben :-) ...

Fazit: Ein fulminantes Werk, das ich jedem neugierigen Leser ans Herz legen möchte. Es zeigt so viel, birgt viel Gefühl, einfach ein fantastisches Buch, dass das Herz berührt und zum nachdenken anregt.