Die Frauen von Carcasonne

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malo2105 Avatar

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Frankreich im 2. Weltkrieg.
Die junge Sandrine lebt zusammen mit ihrer Schwester Marianne und der Haushälterin in Carcassonne. Sie bekommt zwar die Einschränkungen durch den Krieg mit, führt aber ansonsten ein unbeschwertes Leben. Als es zu einem Zwischenfall kommt, lernt sie Raoul kennen und erfährt, dass sowohl er als auch ihre Schwester und deren Freundinnen im Untergrund gegen die Besatzer kämpfen. Sie schließt sich den Widerstandskämpfern an und reift dabei an ihrer Aufgabe. Dieses Heranreifen und Erkennen hat die Autorin sehr authentisch und realistisch beschrieben. Man fühlt mit den Personen, hofft und bangt, dass alles gut gehen mag, dass alle unbeschadet aus dieser Sache herauskommen mögen. Es ist spannend zu lesen, wie aus der unbeschwerten Sandrine die Frau Sophie wird. Und so ganz nebenbei lernt man einiges aus dieser Zeit.
Im zweiten, mystischen Teil, der im 4. Jahrhundert spielt, begleiten wir den Mönch Arinius, der einen geheimen Codex in Sicherheit bringen will.
Genau dieses Dokument wird nun vom NS-Regime gesucht, soll es doch die Macht haben, den Krieg zu entscheiden. Doch auch eine andere Gruppe ist diesem Codex auf der Spur.

Das Buch umfasst die Zeit zwischen 1942 und 1944. Es endet am 19.08.1944, genau der Tag, der im Prolog geschildert wird.
Kate Mosse hat ihren Roman zwei unbekannten Frauen gewidmet, die am 19. August 1944 ermordet wurden.

Eine Übersichtskarte, ein Stadtplan von Carcassonne und ein sehr informatives Nachwort der Autorin runden dieses Buch perfekt ab.

Das Buch ist anspruchsvoll, und obwohl die Seiten nur so dahinfliegen, ist es nichts für zwischendurch. Der mystische Teil fügt sich mühelos in die Geschichte um Sandrine ein und so entsteht ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und den ich gern weiterempfehle.