Krieg und Geister

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Inhalt:

Frankreich, Anfang des Zweiten Weltkrieges: die 18-Jährige Sandrine findet am Fluss einen bewustlosen Mann. Sie möchte ihm helfen, wird aber niedergeschlagen und dann von einem weiteren Mann gerettet. Es stellt sich heraus, dass ihr Retter Raoul im Untergrund kämpft, genauso wie ihre Schwester Marianne und einige Freundinnen. So stößt Sandrine selbst zu der Resistance und nimmt da eine immer wichtigere Rolle ein. Zu gleicher Zeit beginnt die Suche nach einem sehr alten Codex, der die Macht hat, ein Geisterheer herauf zu beschwören.

Meine Meinung:

Ich habe ziemlich lange gebraucht, um in das Buch rein zu finden. Alleine auf den ersten dreißig Seiten gibt es drei Zeitsprünge, einmal Anfang des Krieges, einmal Ende des Krieges und dann auch noch 4. Jahrhundert. Es werden zahllose Personen vorgestellt, manche von denen werden mal mit Vornamen erwähnt, mal mit Nachnamen, manche habe Decknamen, da blickt man am Anfang kaum durch. Wenn man erst einmal verstanden hat, wer wer ist, kommt die Geschichte in Fahrt. Allerdings ist das Buch weder Fisch noch Fleisch: ich hatte eine Geschichte über den Untergrund im Krieg erwartet und habe sie nur zum Teil bekommen. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Sandrine und Raoul, was die Geschichte an sich aufpeppt. Allerdings wird nach einem geheimnisvollen Codex gesucht, der ein Geisterheer auferstehen lassen soll, das den Krieg für Frankreich entscheiden soll, das klingt alles sehr nach Science Fiction. Es wäre sinnvoll gewesen, das mit dem Codex weg zu lassen, das Buch um 200 Seiten zu kürzen (bei knapp 900 Seiten wahrlich kein Verlust) und sich auf die Untergrund- und Liebesgeschichte zu konzentrieren.

Im Text kommen sehr viel französische Wörter vor, was manchmal ein wenig störend gewirkt hat. Es hemmt den Lesefluß. Die Geschichte an sich wird flüssig erzählt, hat allerdings hier und da einen Hänger, wodurch die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Allerdings finde ich, dass relativ gesehen für ein so dickes Buch, die Spannung recht gut erhalten blieb.

Die Charaktere werden sehr detailliert beschrieben, man kann die Gedankengänge und Entscheidungen der einzelnen Personen gut nachvollziehen. Für meinen Geschmack kamen zwar insgesamt zu viele Personen drin vor, ich mag es lieber wenn man sich auf eine Handvoll konzentrieren kann, das ist aber wie gesagt reine Geschmackssache.

Positiv überrascht hat mich das Ende. Ich war froh, dass ich durch war, die letzten Seiten sind echt zu viel, habe mich dann aber sehr über den Ausgang gewundert. Ich musste noch einige Tage an die Geschichte denken, was selten vorkommt und alleine schon deswegen ist das Buch empfehlenswert. Von mir 3,5 von 5 Sternen,