Mutige Frauen

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uteliest Avatar

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Sandrine eine junge Frau zur Zeiten des Vichy-Regimes.
Noch lebt sie recht unbekümmert mit ihrer Schwester und einer Haushälterin in Carcassonne, bis sie am Flussufer einem verletzten Mann helfen will.
Von dann gerät ihr Leben ins Trudeln, sie wird niedergeschlagen, sie wird gerettet, liegengelassen und doch nach Hause gefahren.
Jetzt erfährt sie langsam was alles um sie herum passiert. Sie bezieht Stellung und schließt sich dem Widerstand an. Den Mann, der sie am Flussufer gerettet hat, trifft sie auch wieder und eine zarte Liebesgeschichte beginnt.
Es gibt einen weiteren Handlungsstrang: der Codex ein Mönch ist im 4Jhd. Unterwegs und will ein Stück der christlicher Literatur retten. Es finden Bücherverbrennungen in den Klöstern statt um die Geschichtsschreibung zu reinigen. Dieser Mönch ist in der Gegend von Carcassonne unterwegs um das Schriftstück zu retten. Leider ist es auch zu dieser Zeit schwer zu flüchten und er ist krank. Kann er das Schriftstück retten?
Hat er es gerettet? Nun im Jahre 1942 sind die Nazis, französische Hard-core Christen und ein Mann auf der Suche nach dem Codex, jeder hat seine Gründe und seine Wege. Welche Macht hat der Codex? Wer findet ihn?
Die 880 Seiten haben mich am Anfang zögern lassen, auch „Historischer Roman“ ist nicht meine Leibspeise beim Lesen, nach dem ich die ersten 200 Seiten geschafft hatte, war ich drin. Das Buch hat seine Längen und es hätte zeitweise etwas flotter oder dichter geschrieben werden können. Den Handlungsstrang mit dem Codex und dem Geisterheer fand ich anfangs spannend, um mehr von der Geschichte des Landstrichs mitzubekommen, zeitweise aber unnötig und etwas zu mystisch. Die Legenden der Gegend, die Geschichte der Täler und Christianisierung hätten mehr Raum gebraucht.
Das Buch zeigt einen Einblick in die Geschichte des Languedoc zur Zeiten des Vichy-Regimes und dem Kriegsende, es versucht Frauen gerecht zu werden, die im Widerstand waren und von der Geschichte vergessen wurden. Am Ende waren es nur Männer.
Was ich der Autorin hoch anrechne – ich bin etwas „Historischer Roman“ geschädigt- das die Bande zwischen Raoul und Sandrine als Beziehung geprägt vom Krieg, Verfolgung und Angst beschrieben wird und nicht eine herzschmachtende verzehrende Liebesromanze in Zeiten des Widerstands und alles wird gut.
Ich habe den Roman nicht verschlungen, aber nach anfänglichen Zögern zügig durchgelesen, die Sprache ist sachlich und klar, die Geschichte durchaus glaubwürdig, ja es war ein Lesevergnügen und ich werde mich an ein weiteres Kate Moss Buch wagen.