Sandrine sieht zufällig einen Mann im Fluß treiben. Beim Versuch, ihn zu retten, wird sie selbst angegriffen. Raoul, ein Widerstandskämpfer, rettet sie und verliebt sich in die Unbekannte. Doch das Schicksal führt die Beiden wieder zusammen. Somit gerät Sandrine in den Kampf zwischen Widerstand und Kollaborateuren. Doch die Gegner wollen nicht nur den Widerstand zerschlagen. Sie sind auch hinter einem mysteriösen Codex aus dem 4. Jahrhundert her, um diesen zu zerstören. Laut der Sage soll dieser Codex nämlich eine Geisterarmee beschwören können, um den Krieg zu entscheiden. Auf der anderen Seite versuchen natürlich aus genau diesem Grund, die Widerständler den Codex zu finden. Hier springt die Geschichte immer wieder 1600 Jahre zurück, um den Weg des geheimnisvollen Papieres zu begleiten. In die Abenteuergeschichte wurde natürlich alles gepackt, was man so kennt. Liebe, Verrat, Folter, Morde, Rache, Flucht. Somit hält sich das Buch an viele Vorbilder. Ein Stilmittel, das allerdings eher nervt, als beeindruckt, sind immer wieder französische Sätze. Das macht aber in einem Buch, dass in Frankreich spielt gar keinen Sinn. Es dient wohl eher dazu, die Sprachkenntnisse der Autorin zu verdeutlichen. Anders liegt es mit den Ausflüchten ins Okzidanische, dass natürlich nicht von allen Franzosen verstanden werden dürfte. Auch reißerische Bilder, wie Menschen, die von Kugeln getroffen nach hinten geschleudert werden, muss man ignorieren. Eine Kugel vermag es nicht, einen Körper nach hinten zu schleudern. Aber es unterstützt natürlich die dramatischen Szenen. Auch der Heldenmut einer brutalst gefolterten Frau, ihre Geheimnisse trotz erheblicher Qualen nicht zu verraten, ist zwar beeindruckend, aber nicht glaubhaft. Und das ist leider das größte Manko der Geschichte. Spätestens, als tatsächlich eine Geisterarmee beschworen wird, verliert das Buch an Relevanz. Etwas zu viel Dan Brown. Was bleibt ist ein dicker Abenteuerroman, der sich auf wahren Begebenheiten abstützt, diesen Bonus aber durch die Indiana Jones-Jagd nach dem Codex verspielt. Für Frankreichfans sind natürlich die Kenntnisse der Autorin von Interesse und geben dem Buch etwas mehr Authentizität.