Eine Spitzenköchin zwischen den Fronten

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Der erste Band einer Romanreihe über "Die Frauen von New York" spielt während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt der Handlung steht die talentierte Jungköchin Lily Rose, die eigentlich aus wohlhabenderen Verhältnissen stammt, sodass ihre Mutter wenig begeistert davon ist, dass sie als Köchin arbeitet und nicht möglichst bald heiratet. Unterstützung erhält sie aber durch ihre Großmutter, die ihre Leidenschaft für's Kochen und gutes Essen teilt. Als immer mehr männliche Köche in den Krieg ziehen müssen, erhält Lily Rose sogar die Chance Küchenchefin zu werden, gleichzeitig ist es aber auch eine große Herausforderung, trotz der Rationierung Spitzenküche zu bieten und zudem vermisst sie ihren, im Krieg verschollenen, Kollegen Tom, mit dem sie kurz vor dessen Einberufung zusammengekommen ist.

Mir hat der Roman gut gefallen. Das Cover und der Titel erkennen, dass die Geschichte Anfang oder Mitte des vergangenen Jahrhunderts in New York spielt. Dass die Protagonistin eine Spitzenköchin ist und dies die Handlung prägt, wird aber leider nicht ersichtlich. Lily Rose ist mir auf jeden Fall sehr sympathisch, wie sie mit fairen Mitteln für ihren Traum kämpft, im Restaurant Karriere zu machen und sich privat nicht von ihrer Mutter bevormunden lässt. Man erfährt auch viel über die Hierarchien und Abläufe in einer Spitzenküche, wie sie heute oft wohl noch recht ähnlich sind. Außerdem ist es interessant, mehr darüber zu erfahren, wie aufgrund der Rationierungen improvisiert werden musste, um trotz allem Mangels Spitzenküche bieten zu können. Auch Tom und Lilys Chef wirken sympathisch, wie sie Lily akzeptieren und unterstützen, obwohl eine Frau in einer derartigen Position damals einfach noch nicht als normal angesehen wurde. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm lesbar und so, dass man sich gut in Lily und die damalige Zeit hineinversetzen kann.