Starker und zugleich rührender Auftakt der Trilogie

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pippalotta Avatar

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Lily Rose kommt aus der amerikanischen Oberschicht. Doch von einer standesgemäßen Heirat hält sie nichts. Stattdessen will sie ihren eigenen Weg gehen. Sie möchte kochen. Aber nicht irgendwo, sondern in einem der besten Restaurants von New York, und das als Chefköchin im Jahr 1942. Unter den damaligen Umständen nahezu unmöglich. Doch Lily kämpft für ihren Traum. Die tragischen Umstände des zweiten Weltkriegs beenden einerseits ihre junge Liebe, ermöglichen ihr andererseits neue Möglichkeiten, da viele Männer zur Armee eingezogen werden, deren Arbeitsplätze neu besetzt werden müssen. Das ist Lilys Chance und sie ist entschlossen, sie zu nutzen, auch unter schwersten Bedingungen.

Ella Carey nimmt den Leser mit auf Lilys spannende Reise. Sie ermöglicht es, tief einzutauchen in die Welt der jungen Frau und mit ihr mitzufühlen. Aus heutiger Sicht scheint vieles absurd. Aber in der Geschichte kann man es sehr gut nachfühlen. Es berührt auf eine bezaubernde Art und Weise. Es gelingt der Autoren einen Spannungsbogen über mehr als 400 Seiten aufrecht zu erhalten. Vor allem die liebevoll ausgeschmückte Figur der Großmutter ist hervorzuheben. Hier spürt der Leser und die Leserin das Herzblut der Autorin. Leider sind nicht alle Protagonisten gleich stark dargestellt. So bietet der junge Chefkoch Tom viel Potenzial durch die Brüchigkeit seines Charakters, was aber nicht zur Gänze genutzt wird. Auch ist die Geschichte manchmal arg vorhersehbar, was aber insgesamt das Lesevergnügen kaum trübt.

Der Aufbau Taschenbuch Verlag hat mit „Glanz der Freiheit“ einen fulminanten Auftakt seiner großen Serie über die Frauen von New York geschafft. Die nächsten Bände der Trilogie von Ella Carey erscheinen 2022. Man darf gespannt sein, ob die australische Autorin anknüpfen kann an das hohe Niveau des ersten Romans.

Ein unterhaltsames Lesevergnügen. Mit 4 Sternen zu empfehlen.