Darling Blue

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yellowdog Avatar

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Mich beeindruckt die Freundschaft und der Zusammenhalt der Frauen, die in Richmond Castle zusammenkommen. Die junge Schriftstellerin Blue, ein lebhafter Charakter, die man gleich mögen muss, ihre Schwester Merrigan und Midge, ihre sensible Stiefmutter. Dazu kommt Delphine, die ihren gewalttätigen Ehemann verlassen hat.

Tracy Rees weiß einmal mehr ihre Stärke bei der Charakterisierung ihre Figuren einzubringen.

Die Szenen, in denen Blue es schafft, sich als Journalistin bei der Richmond Gazette durchzusetzen, haben mir gut gefallen. Es war 1926 nicht ganz einfach für eine Frau in der Redaktion.

Midge hingegen hadert ein wenig mit ihrer Ehe. Als zweite Frau von Kenneth, fühlt sie sich unsicher, ob er sie so liebt wie seine erste, verstorbene Frau. Das bringt Midge in eine Krise. Außerdem quält sie ein Geheimnis der Vergangenheit.

Delphine schafft es, sich ein neues Leben aufzubauen. Aber es bleibt die Angst, ihrem Mann wieder zu begegnen.

Tracy Rees legt viel Wert darauf, die Konstellation der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander auszuarbeiten. Darunter leidet ein wenig das Tempo der Handlung und man kann Abschnitte so empfinden, dass sie sich hinziehen. Mich hat das nicht gestört, aber den Drive ihrer vorgehenden Romane Amy Snow und Florence Grace hat sie nicht so ganz gefunden. Für vier von fünf Sternen reicht es aber dicke, da auch „Die Frauen von Richmond Castle“ ein Roman mit Qualitäten ist.