Ein Roman über Familie, Freundschaft, Liebe und Vergebung

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rea1887 Avatar

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Der Titel für dieses Buch ist passend gewählt, da es hier tatsächlich mehrere Hauptpersonen gibt. Zum einen ist es die junge Tochter des Hauses Ishbel, genannt Blue, die davon träumt, einen Roman zu schreiben, von ihrem Vater Kenneth aber am liebsten sofort verheiratet werden soll. Aus diesem Grund eröffnet er zu ihrer Geburtstagsfeier einen Wettbewerb für die interessierten Männer, Blue einen Liebesbrief zu schreiben. Wer den besten Brief schreibt, darf sie dann in einem Jahr zur Frau nehmen. Blue ist von der Idee alles andere als begeistert, da sie sich lieber auf ihre Karriere als Schriftstellerin konzentrieren möchte und ans Heiraten noch gar nicht denkt. Trotzdem interessieren sie die Briefe, die in den kommenden Tagen ankommen, sehr, sodass sie dann doch die ein oder andere Männerbekanntschaft macht. Trotzdem muss sie erst lernen, woran man die wahre Liebe erkennt.

Zum anderen ist da Delphine, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann davon gelaufen ist und von Blue gefunden und nach Richmond Castle gebracht wird. In den 20er Jahren, in denen die Geschichte spielt, war es für Frauen noch nicht so einfach wie heute, sich scheiden zu lassen. Deshalb wird sie zwar von der Familie liebevoll aufgenommen, lebt aber trotzdem immer in der Angst, dass ihr Mann sie verfolgt und finden könnte.

Die dritte Hauptperson ist die Stiefmutter von Blue und ihrer Schwester Merrigan, Midge. Sie hat das Gefühl, immer noch im Schatten von Kenneths verstorbener und über alles geliebter erster Ehefrau zu stehen. Sie wird zwar von allen sehr geliebt, auch von ihren Stieftöchtern, aber trotzdem hat sie Zweifel. Als sie vor lauter Verzweiflung keinen Ausweg mehr weiß, verlässt sie die Familie und verrät ihr lang gehütetes Geheimnis, für welches sie keine Vergebung erwarten kann.

Ich habe bisher alle Bücher von Tracy Rees gelesen, da ich ihre Geschichten und vor allem auch den Schreibstil sehr mag. Dieses Buch hat mich leider nicht so mitgerissen, wie die anderen. Es waren sehr viele Personen und viele Handlungsstränge. Zwischendurch gab es auch immer mal ein paar Längen. Trotzdem wurden die Begebenheiten glaubhaft geschildert und ich konnte die Entscheidungen und Handlungen gut nachvollziehen. Letztendlich ist es ein schöner Roman über die Kraft der Liebe zwischen zwei Menschen, aber auch innerhalb der Familie und unter Freunden, die dazu führt, dass man geliebten Menschen vergeben kann.