Das Leiden von Mensch und Tier

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hexelilli Avatar

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Am Cover erkennt der Leser gleich, dass es sich um einen historischen Roman handelt und außerdem Tiere darin vorkommen. Er spielt in Wien, zur Zeit des ersten Weltkriegs. Das Thema ist der Tiergarten Schönbrunn zu Kriegszeiten. Der Autorin gelingt es gut, mit historischen Fakten und viel Emotionen die damalige Zeit einzufangen. Nicht nur den Menschen ging es schlecht, auch die Zootiere mussten hungern. Nur ca. 400 überlebten den Krieg.
Die Hauptprotagonistin ist Emma. Sie möchte wie ihr Vater Tiermedizin studieren, das geht allerdings nur in Zürich. Um Geld zu verdienen, arbeitet sie im Tierpark als eine der ersten Tierpflegerinnen. Dann beginnt der 1. Weltkrieg und alle jungen Männer werden eingezogen. So auch ihr Vater und der Mann ihrer Schwester Greta. Emma muss sich in einer harten Männerwelt behaupten. Sie kümmert sich nicht nur aufopferungsvoll um die Tiere, sondern auch um die Schwester und der zu früh geborenen Nichte. Kälte, Hunger und Entbehrungen sind an der Tagesordnung. Der Ruf den Zoo zu schließen wird immer lauter. Gemeinsam mit dem schwer traumatisierten Tierarzt Julius Winter versucht sie den Tierpark zu retten.
Mit Freude und Interesse habe ich das Buch gelesen. Auch ich wollte in jungen Jahren Tierpflegerin werden. Geschockt war ich von der Haltung der Tiere. Über Artengerecht hat man sich damals noch keine Gedanken gemacht. Deshalb fand ich es toll, wie Emma sich um die Affendame Fanny gekümmert hat. Nach dem Krieg wurde die historische Anlage dank Tier-und Sachspenden Tier-und Besucherfreundlich umgestaltet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich kann es nur empfehlen.