Die Hoffnung nie aufgeben

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belis Avatar

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Ergreifend und fesselnde Erzählung über zwei Schwestern gegen Ende des ersten Weltkrieges.

Emma kämpft entschlossen nicht nur für Neuerungen im Tierwohl der kaiserlichen Menagerie, sie stellt sich auch mutig dem stellvertretenden Zoodirektor von Kochauf entgegen. Der Orang-Utan Fanny soll seiner Forschung geopfert werden. Doch Emma kämpft ideenreich um ihren Schützling. Futterknappheit, kaum Besucher und die Not der Bevölkerung steigern die Ängste um den Fortbestand der Menagerie.



Emmas schwangere Schwester Greta versucht durch Arbeiten in Haus und Hof die Ängste um ihren Ehemann sowie den gemeinsamen Vater zu verdrängen. Seltene Postkarten der beiden Männer sind die einzigen Hinweise. Gemeinsam stellen sind die Schwestern dem Überlebenskampf. Brennmaterial, Nahrung, so vieles ist kaum noch zu beschaffen.



Eigentlich sollte Julius als versehrter Tierarzt froh um seine Anstellung im Zoo sein, doch traumatische Kriegserlebnisse blockieren ihn in der Ausübung seiner Pflichten. Eine unvermutete Begegnung mit Maxl, einem Streuner, erweist sich als heilsam. Nach anfänglichen Hürden findet Julius Gefallen an der Zusammenarbeit mit Emma. Unerwartete Hilfestellung ist der Beginn von zarter Annäherung zwischen ihm und der Tierpflegerin.

Gemeinsam mit fast allen Mitarbeitern der Menagerie erringen sie Siege für die Tiere. Sind aber auch machtlos Schicksalsschlägen ausgeliefert.



Schnell bin ich gefesselt von dem Buch. Einfühlsamer Schreibstil, liebevoll gezeichnete Protagonisten und aufsteigende Bilder lassen mich eintauchen in die Geschichte. Der Zeitgeist kommt ebenso authentisch rüber wie die charakterstarken Darsteller. Spannungen zwischen Beteiligten, Kriegsgeschehen und hoffnungsspendende Ereignisse geben der historischen Geschichte Seele und Tiefgang.

Ich bin begeistert und ergriffen. Dieses Lesehighlight erhält verdiente 5 Sterne.