Dramatisch und bewegend

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elkev Avatar

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Wieder hat uns die österreichische Autorin, Beate Maly, mit in ihre Heimatstadt Wien genommen. Sie stellt uns die Situation der kaiserlichen Menagerie zur Zeit des 1. Weltkrieges, eingebettet in einen lebhaft erzählten Roman, vor. Als Tierfreundin war es so manches Mal schwer zu ertragen, welchen Bedingungen die Tiere zu Kriegszeiten ausgesetzt waren, und als das Leben des Zebras Charlie zu Ende ging, das tatsächlich im Zoo gelebt hat, war ich so betrübt, dass ich das Lesen für einige Tage unterbrechen musste, weil es mich so traurig gemacht hatte. Dies ist allerdings der sehr empathischen Erzählweise der Autorin geschuldet, die ihre Hauptprotagonistin Emma, die als Tierpflegerin im Zoo arbeitet, so nahbar geschildert hat, dass man scheinbar jedes Tierschicksal "hautnah" miterlebt. Emma träumt davon Veterinärmedizin studieren zu dürfen, was zur damaligen Zeit in Österreich für Frauen noch nicht möglich war. Sie lebt gemeinsam mit ihrer verheirateten, schwangeren Schwester Greta im elterlichen Haus. Der Vater, auch Tierarzt, befindet sich im Krieg. Eines Tages wird Julius, ein vom Krieg traumatisierter Tierarzt, in der Menagerie eingestellt. Die Bevölkerung leidet Hunger, und auch den Tieren fehlt das nötige Futter. Tiere des Zoos mussten ihr Leben lassen, um als Futter für andere herzuhalten. Zu allem Übel gibt es da noch diesen abscheulichen Zoologen, Hubert von Kochauf, der Gefallen an Emma gefunden hat und mehr an den toten Tieren auf dem Seziertisch interessiert ist, als an den Lebendigen, was für Zündstoff sorgt.

So manches Mal rüttelte die Geschichte mich auf über das Verhältnis Mensch-Tier kritisch nachzudenken und wie wir einander in der Nahrungskette gegenüber stehen.

Erzählstil, Charaktere, Spannung, Intensität- alles in allem für mein Empfinden sehr gut ausgearbeitet und recherchiert. Wer Tiergärten und Wien umrandet von einer Liebesgeschichte mag sollte dieses Buch von Beate Maly nicht verpassen.