Ein harter Kriegswinter im Wiener Zoo

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Beate Maly hat ihren Roman "Die Frauen von Schönbrunn - Ein Leben für das Wohl der Tiere" im Wien des 1. Weltkriegs angesiedelt.
Emma wird Tierpflegerin im Wiener Tierpark von Schönbrunn. Sie möchte eigentlich Tiermedizin studieren doch dies ist im Kaiserreich für Frauen nicht möglich. Kurz nach Beginn der Geschichte beginnt der 1. Weltkrieg und ein harter Kriegswinter steht an.
Auf dem Cover ist Emma in einer sommerlichen Szene mit den Elefanten abgebildet. Diese schöne stilisierte Situation passt dann aber eigentlich gar nicht so gut zur Haupthandlung, muss Emma sich doch in einer harten Männerwelt behaupten und eine triste harte Winterzeit mit vielen Entbehrungen überstehen. Tod, Verlust und die Not allerorts prägen das Buch und nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise.
Die Figuren unterstützen dies durch ehrliche und authentische Charakterzüge. Ist doch Tierarzt Julius seelisch schwer angegriffen von den Kriegsdramen die er erleben musste. Auch die Trauer um den Verlust geliebter Menschen berührt und die Schrecken der Heimkehrer wird einem bildlich vor Augen geführt.
Die einzelnen Personen und Figuren sind durch ihre Charaktere ein treibender Faktor der die Intensität der Geschichte stützt.
Ein feinsinniger Roman der nicht an Schrecken und Verzweiflung spart aber durch eine sensible Liebesgeschichte auch großen Unterhaltungswert schafft.