Jedes Lebewesen hat ein Recht auf seine Existenz

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cynthiam Avatar

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„Die Frauen von Schönbrunn“ besticht durch ein tolles Cover, das direkt neugierig macht. Ich liebe Zoos und Tierparks schon von klein an und ein Buch über den berühmten Wiener Tierpark konnte ich daher nicht weglegen. Ich muss ja gestehen, dass das Outfit der Frau auf dem Cover mich einen etwas exotischeren Handlungsspielort erhoffeb ließ, aber letztendlich hätte ich mir keinen anderen Schauplatz gewünscht.

Zum Inhalt: Emma ist Tierpflegern mit Leib und Seele und nichts liegt ihr mehr am Herzen als das Wohl der Tiere. Sie träumt von einem Studium der Veterinärmedizin, aber 1914 ist das für eine Frau noch ein steiniger Weg dorthin. Als dann auch noch der Krieg beginnt rücken andere Themen in den Vordergrund und Emma muss in erster Linie Geld verdienen und sich und ihre schwangere Schwester zu ernähren, nachdem Vater und Ehemann eingezogen wurden. Als ein neuer Tierarzt auftaucht, bringt er nicht nur frischen Wind in den Tierpark, sondern auch in Emmas Leben.

Die Geschichte ist toll geschrieben und ich konnte mich direkt in die Handlung fallen lassen. Der Kriegshintergrund ist gut geschildert und die Auswirkung die ganze Geschichte über sehr präsent. Das macht die Story authentisch und gibt ihr eine zusätzliche Brisanz. Denn natürlich ist der Tierpark einigen ein Dorn im Augen, während die Bürger langsam verhungern.

Emma ist starke, selbstbewusste Protagonistin und es rührend zu erleben, wie sehr sie sich für die Tiere einsetzt. Dabei ist ihr Arbeitsalltag alles andere als leicht und überschattet von den eigenen Sorgen und den ungewollten Annäherungsversuchen des stellvertretenden Direktors. Aber Emma lässt sich nicht unterkriegen und geht den Weg, den sie für das richtige hält.

Das Ende kommt dann auf wenigen Seiten sehr abrupt, hier hätte man locker noch etwas strecken können, denn passieren dann dort recht viele glückliche Zufälle in kurzer Abfolge.

Ansonsten aber ein tolles Buch, dass ich guten Gewissens empfehlen kann