Ok, aber mehr auch nicht

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kristall86 Avatar

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Klappentext:

„Im Sommer 1914 erfüllt sich für Emma ein Traum: Sie wird eine der ersten Pflegerinnen im prachtvollen Wiener Tiergarten Schönbrunn. Voller Leidenschaft widmet sie sich ihren Schützlingen, den Zebras, Giraffen und Orang-Utans. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, werden fast alle Männer eingezogen. Schneller als ihr lieb ist, muss Emma Verantwortung für die Tiere übernehmen und außerdem noch für ihre schwangere Schwester sorgen. An ihrer Seite steht Tierarzt Julius, der verletzt von der Front zurückgekehrt ist und nach dessen Nähe sich Emma zunehmend sehnt. Während die Bevölkerung gegen Ende des Krieges hungert, werden die Rufe immer lauter, den Zoo zu schließen. Kann Emma mit Julius’ Hilfe retten, was ihr am meisten am Herzen liegt?“





Autorin Beate Maly hat mit „Die Frauen von Schönbrunn“ den Auftakt ihrer mehrteiligen Reihe gestartet. Hauptprotagonistin Emma ist einem gleich von Beginn an sympathisch. Ihre Liebe und Zuneigung zu den Tieren ist deutlich erkennbar und ja, man nimmt es ihr ab. Neben den Tieren, die leider immer mehr ins Hintertreffen geraten, rückt die Liebelei mit dem Tierarzt Julius in den Fokus. Die damalige Zeit hat tiefe Spuren in den Seelen der Menschen hinterlassen und dies spürt man auch bei Julius. Aber nicht nur er hat seinen Seelenrucksack zu tragen sondern auch Emma hat allerlei böse Töne zu verdauen. Das eine Frau in dieser Zeit als Tierpflegerin arbeiten will, fällt völlig aus dem Rahmen aber sie kämpft sich durch. Die Zeiten werden im Buch immer dunkler, die Zeichen des Ersten Weltkriegs wiegen schwer.

Der Sprachstil und die Wortwahl sind flüssig und gekonnt gewählt. Wie gesagt und auch wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, treten die Tiere und deren Betreuung in den Hintergrund. Ein paar reale Fakten (Hungersnot und deren Bekämpfung) wurden geschönt, das hätte das Buch nicht nötig, passt aber eben nicht ins Heile-Welt-Bild.

Richtig umwerfen konnte mich das Buch nicht und genau deshalb gibt es 3 von 5 Sterne.