Schöne Geschichte mit viel Potenzial!

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mary-sophie Avatar

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Handlung
Sommer 1914
Endlich wird Emmas großer Traum war. Sie wird als Pflegerin im prachtvollen Wiener Tiergarten Schönbrunn angestellt. Und schon nach kurzer Zeit wird deutlich, wie sehr sie in der Tätigkeit aufgeht. Voller Tatendrang tritt sie jeden Tag ihren Dienst an und widmet sich ihren Schützlingen.
Doch ihr Glück ist nicht von Dauer. Der Erste Weltkrieg bricht aus, zahlreiche Männer werden eingezogen. Emma, aber auch die verbliebenen Pfleger müssen immer mehr Verantwortung übernehmen, zudem sorgt sie sich um ihre schwangere Schwester. Als große Hilfe erweist sich Julius, ein Arzt, der von der Front zurückgekehrt ist und für den Emma schon bald mehr als nur Sympathien empfindet.
Und je weiter der Krieg fortschreitet, desto lauter wird die Kritik am Zoo. Die Bevölkerung hungert, weshalb gefordert wird, dass der Zoo schließen soll. Können Emma und Justus Schönbrunn und damit alle Tiere retten?

Meinung
Ich hatte den Roman in der Verlagsvorschau entdeckt und fand, dass eine interessante Handlung versprochen wird. Außerdem habe ich von Beate Maly bereits ein paar Werke gelesen, die bislang immer überzeugen konnten, daher war ich recht hoffnungsfroh, dass mir auch ihr neuester Titel gefallen wird. Das Buch wurde mir schließlich vom Ullstein Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Ich muss ehrlich sagen, dass mir der Beginn nicht so wirklich zugesagt hat. Er war schwerfällig und zu sprunghaft, ich finde, dass er nicht sonderlich gut auf die Geschichte hinführt und mich konnte er einfach nicht überzeugen. Daher hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass sich dieser Eindruck durchsetzt und ich mich durch die Handlung quäle. Trotzdem habe ich eifrig weitergelesen und irgendwann ist der Knoten geplatzt. Mir hat die Sprache besser gefallen, die Erzählung konnte mich plötzlich überzeugen und ich hatte die Empfindung, dass sich mein erster Eindruck des Buches komplett gewandelt hat. Von da an ging es stetig bergauf, ich bin immer flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, mir haben die Figuren gut gefallen und es kam stets neuer Schwung in die Geschichte. Letztendlich finde ich den Beginn der Erzählung immer noch ein bisschen schwierig und nicht perfekt, aber ansonsten habe ich einen gute Eindruck von dem Buch, welches ich wirklich gern gelesen habe.

Der Handlung liegt eine gewisse Leichtigkeit zugrunde, die durch das episodenhafte Erzählen entsteht. Es gibt zwei Erzählperspektiven, die dafür sorgen, dass der Roman immer wieder Abwechslung bietet und es wird nie langweilig. Und außerdem gibt es ab und an kleine Sprünge, die auf zeitlicher Ebene stattfinden. Es wird nicht linear Tag für Tag beschrieben, sondern es wird manchmal ein gewisser Zeitraum übersprungen, was der Geschichte, trotz der ernsten Themen und Hintergründe, einen leichten Charakter verleiht.

Ich finde, dass die Personen einen schönen Tiefgang besitzen, ihre Launen sind gut nachvollziehbar, ebenso die Gedanken und Ängste. Sie sind abwechslungsreich gestaltet, tragen lebendige Züge und bieten eine schöne Vielfalt. Bei vielen Auftritten wirkt es so, als seien die Protagonisten aus dem Leben gegriffen, es gibt starke Charaktere, die sich entwickeln und reifen, sich dabei aber immer treu bleiben!

Als ich gerade meine Meinung niedergeschrieben habe dachte ich mir noch, dass sich eine Fortsetzung absolut anbieten würde. Ich finde, dass zwar ein gute Ende geboten wird, jedoch noch viel Potenzial für einen weiteren Band vorhanden ist. Und als ich in mal eben gegoogelt habe, wurde meine Vermutung bestätigt. Ich freue mich sehr auf darauf und habe viele Hoffnungen, dass mich die Geschichte ebenfalls überzeugen kann!

Fazit
Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten bin ich echt richtig richtig froh, dass die Geschichte schließlich besser wurde und sie letztendlich doch noch meinen Geschmack getroffen hat. Es gibt eine stetige Verbesserung und obwohl sich die Handlung nicht als krass spannend entpuppt hat, wollte ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde, dass eine wirklich schöne Erzählung vorliegt, die authentische Blicke auf den Tiergarten Schönbrunn, die Zeit des Ersten Weltkrieges und das Schicksal von Menschen gibt, die Kriegsverluste erlitten habe. Kann ich euch also nur empfehlen, es lohnt sich!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne