Vor über 100 Jahren in Wien

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lesegirl fra Avatar

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1914 beginnt Emma Moser als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn in Wien zu arbeiten. Schon von klein auf hat sie davon geträumt, wie ihr Vater Tierarzt zu werden, allerdings ist damals Frauen das Studieren noch untersagt. Und ganz abgesehen davon, sind die Zeiten auch ganz andere: der erste Weltkrieg wütet in Europa, Emma und ihre schwangere Schwester sind auf jeden Groschen Geld angewiesen und zittern um Vater und den Ehemann. Auch im Tiergarten herrscht Not, es gibt nicht genug Essen für die Tiere, die Stimmung ist durch den Zoologen von Kochauf auf einem Tiefpunkt angelangt. Da tritt der junge Tierarzt Julius Winter seine neue Stelle im Zoo an, als Verletzter ist er vom weiteren Krieg nach Hause geschickt worden und soll von nun an im Zoo arbeiten. Zunächst ist er nicht begeistert, aber er trifft dort auf Emma und ist sofort hin und weg. Aber findet Emma ihn ebenfalls so interessant ?
Beate Maly hat bereits schon einige historische Romane geschrieben, die in Wien Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Von der ersten Seite an, gelingt es ihr, die Leser:innen in den Bann der Geschichte zu ziehen und sie in die Zeit von vor ca. 100 Jahren eintauchen zu lassen. Der lockere und leichte Schreibstil macht die Lektüre kurzweilig und unterhaltsam. Das Buch hahe ich an einem Wochenende gelesen und konnte mich sehr gut in Emmas Situation und die schwierige Lage einfinden. Am Ende ging es mir allerdings etwas zu schnell, die Geschichte war doch etwas arg vorhersehbar, das Lesevergnügen war dadurch nicht getrübt, die Spannung war aber dann irgendwann raus.
Das Buch reiht sich in die Reihe der historischen Frauenromane ein, die momentan so beliebt sind. Dementsprechend ist auch das Cover gestaltet: eine Frau von hinten bzw seitlich steht am Elefantengehege im Tiergarten Schönbrunn. Damit ist das Genre eigentlich eindeutig zu erkennen.
Es war unterhaltsam und lehrreich, ich vergebe dafür vier Sterne.