Zoo in Not

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sophie h. Avatar

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Emma Moser hat einen großen Traum: Sie möchte Veterinärmedizin studieren. Leider ist das im Jahre 1914 in Wien für Frauen nicht möglich. Deswegen möchte Emma in Zürich studieren und spart eisern dafür. Sie kommt ihrem Traum einen großen Schritt näher, als sie in ihrem heißgeliebten Wiener Tiergarten Schönbrunn einen Job ergattert. Doch dann macht ihr der Erste Weltkrieg einen Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass ihre Familie mit Verlusten umgehen lernen muss, auch den Tieren im Zoo ergeht es nicht besonders gut. Darf man Tiere noch durchfüttern, wenn die Menschen hungern müssen? Und dann ist da auch noch der Tierarzt Dr. Winter, der frisch von der Front in den Tiergarten versetzt wird. Wird Emma mit ihm warm werden?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Beate Maly ist locker und leicht und man kann sich sehr gut in die Hauptfiguren hineinversetzen. Das Buch liest sich fast von alleine. Doch es ist nicht nur ein Buch für´s Herz, sondern es hat mich auch nachdenklich gemacht. Dass Frauen Anfang des letzten Jahrhunderts noch um ihre Bildung kämpfen mussten, war mir nicht neu. Auch, dass Zootiere damals noch ganz anders gehalten wurden, wusste ich irgendwie, hatte aber noch nie näher darüber nachgedacht. Was für ein tristes Leben sie fristen mussten, war mir nicht ganz klar. Noch krasser die Überlegung, ob man diese Tiere durchfüttern darf, wenn das Volk hungert.
Von mir bekommt das Buch die volle Leseempfehlung!