Runder Abschluss der Strandbad-Reihe

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Der zweite Band rund um die drei Freundinnen vom Strandbad Müggelsee beginnt 1961. Clara lebt nach ihrer Flucht mittlerweile in West-Berlin, Martha und Betty weiterhin im Ostteil der Stadt, ohne (offiziellen) Kontakt zu ihrer Freundin. Betty ist zudem in ihrer Ehe unglücklich und Martha versucht, als kritische Journalistin etwas zu verändern.

Mir hat dieser Teil noch etwas besser gefallen, als der erste, weil er recht eindrücklich verdeutlicht, was es für Freunde und Angehörige und auch den Geflüchteten selbst, bedeutet hat, wenn jemand Republikflucht begangen hat. Es war schwer, überhaupt wieder Kontakt zueinander herzustellen, geschweige denn, sich wiederzusehen. Und auch Martha und Betty haben im System der DDR ihr Päckchen zu tragen und können nicht alles tun, was sie gerne tun würden. Das beschreibt die Autorin sehr anschaulich und man kann sich gut in die Protagonist:innen hineinversetzen. Zudem war es interessant, mitzuerleben, wie die Mädchen aus dem ersten Teil nun zu erwachsenen Frauen werden. Der Schreibstil des Romans ist gut lesbar und ich empfehle das Buch gerne allen, die sich für die deutsch-deutsche Vergangenheit interessieren.