Träume sind nie verrückt

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bavaria123 Avatar

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Das Cover ist nicht besonders aufregend. Aber es zeigt deutlich, worum es in dem Buch gehen wird. Drei Freundinnen, möglicherweise in den frühen 70er Jahren, vertraut am See sitzend.

Interessant war für mich die Inhaltsangabe auf der Rückseite. Wir begeben uns nicht direkt in die 70er Jahre, sondern sind 1961 in Ost-Berlin. Die drei Freundinnen sind Betty, Martha und Clara und sie verbringen ihre freie Zeit gern am Müggelsee. Oder verbrachten, muss man eher sagen, denn Clara ist mittlerweile nach West-Berlin geflohen.

Der Roman wird in kurzen Kapiteln in der "sie" Perspektive jeweils von einer der drei Freundinnen erzählt. Das macht das Buch sehr kurzweilig und interessant.
Zudem ist der Schreibstil der Autorin schnörkellos mit eher kurzen Sätzen und somit leicht und unkompliziert zu lesen.

Alle drei jungen Frauen sind unterschiedlich, aber auf ihre jeweilige Art sympathisch. Clara, die ihre Freiheit genießt, aber doch auch ein gewisses Heimweh verspürt. Betty, als verheiratete Schauspielerin, die auf eine große Probe gestellt wird. Und auch Martha, die eine schwierige elterliche Situation hat und nicht nur dagegen aufbegehrt.

Dabei werden nicht nur die Entwicklungen der Freundinnen von 1961 bis 1990, also praktisch vom Mauerbau bis zum Mauerfall, geschildert. Es fließen auch politische und wirtschaftliche Unterschiede der beiden deutschen Staaten ein. Und das, ohne Klischees zu bedienen.

Ich kenne den ersten Teil dieser Saga noch nicht, konnte dem Geschehn im Buch aber problemlos folgen. Wobei mich nun doch auch die Vorgeschichte interessiert.

Gerne empfehle ich das Buch als unterhaltsame kurzweilige Lektüre weiter. Da ein paar Situationen doch vorhersehbar sind, ziehe ich lediglich einen Stern ab.