Unterhaltsame Fortsetzung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
im_lesehimmel Avatar

Von

In Band 2 kommt etwas mehr Schwung in die Geschichte. Wir begleiten das Leben der drei Freundinnen von 1961 bis 1989 auf der Ost- und Westseite Berlins. Wie schon zu vermuten war, ist Clara die Flucht nach West-Berlin erfolgreich geglückt. Sie kommt dort bei ihrer neuen Freundin und Unterstützerin Lilli unter. Trotzdem bleibt sie im Herzen ihren Wurzeln verbunden und hält weiterhin den Kontakt zu ihren Freundinnen.

Die Figuren haben für mich in diesem Band mehr Schärfe bekommen und traten deutlicher zutage. Alle drei haben sich zu starken Charakteren entwickelt und ich habe ihre Geschichten neugierig verfolgt. Man begleitet die drei abwechselnd in ihrem Alltag und auch wenn Manches vorhersehbar ist, so hält die Geschichte einige überraschende Wendungen bereit. Besonders an Lillis Geschichte ist die Entwicklung einer unsicheren, beeinflussbaren jungen Frau gut nachzuvollziehen. Die Entwicklung der beiden anderen fand ich etwas holpriger, zumal es einige Unschärfen im DDR-Alltag gab.

Etwas irritiert haben mich manche Beschreibungen des Lebens und besonders das beschriebene Outfit aus den 60er Jahren. Das Fleischerhemd und die Tramper kenne ich nur aus den 80ern in der DDR. Wer nicht in dieser Zeit dort gelebt hat, dem wird das wahrscheinlich nicht einmal auffallen. Mich stören solche Unschärfen leider.

Der Roman liest sich ansonsten aufgrund der abwechslungsreichen Geschichte und des leicht lesbaren Schreibstils schnell. Ich konnte trotz der wechselnden Perspektiven gut folgen.

Alles in allem fand ich diesen Band besser als den Vorgänger und daher war es für mich ein gelungener und unterhaltsamer Folgeband, aber Begeisterung konnte die Reihe nicht auslösen.