Drei Freundinnen erleben Zeitgeschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
evva91 Avatar

Von

Der Müggelsee in Ostberlin ist der Schauplatz, an dem 1956 die Freundschaft der drei komplett verschiedenen Mädchen Clara, Betty und Martha begann. Denn gemeinsam haben sie dem älteren Gast des Freibades, Horst, das Leben gerettet. Niemals hätten sie gedacht, dass aus diesem Ereignis eine Freundschaft fürs Leben entstehen würde. Doch nun, vier Jahre später, sind sie eine Einheit und vertrauen alles einander an. Martha wächst in einer sehr parteigetreuen Familie auf, Bettys Eltern werden von Marthas Vater dagegen nur als Mitläufer bezeichnet, während Claras Eltern keine Mitglieder der SED sind und sie dadurch ständigen Schikanen in ihrem Alltag ausgesetzt ist. Leider ist hinter den fröhlichen Fassaden so manche Traurigkeit zu erahnen, denn längst nicht alle Lebensträume lassen sich in der DDR so einfach erfüllen...

Julie Heiland schafft es, den Leser schon auf den ersten Seiten mitten in die Handlung zu ziehen, sodass man sich sofort als Teil der Geschichte fühlt. Die drei jungen Frauen sind sehr vielschichtige Protagonistinnen und sorgen so für viele Einblicke in das alltägliche Leben im sozialistischen Ostberlin. Die historischen Ereignissen werden wie nebenbei in die fiktive Handlung eingebunden und werden so erlebbar und gehen teilweise unter die Haut.

Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, denn ich war so gefesselt. Schon immer bin ich Fan von historischen Romanen, doch Julie Heiland schafft es auf besondere Weise, diese so zu schildern, dass sie lange Zeit im Kopf bleibt und mich emotional sehr berührt hat. Nun kann ich es kaum mehr erwarten, mit dem zweiten Teil zu beginnen, denn das offene Ende hat es in sich und ich hätte zu gerne Antworten...