Frauenfreundschaft

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Die Freundinnen vom Strandbad
Wellen des Schicksals
Autorin: Julie Heiland
Verlag: ullstein
Erschienen: 2022
Meine Meinung
Der Autorin Julie Heiland ist mit „Die Freudinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals“ ein emotionaler, spannender und flüssig zu lesender Auftakt ihrer Reihe „Die Freundinnen vom Strandbad“ gelungen.
Die Thematik einer innigen Freundschaft dreier junger Mädchen / Frauen wird vor dem Hintergrund der DDR in den Jahren 1956 bzw. 1960/61 sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich empfand den Zusammenhalt der drei Frauen in allen Höhen und Tiefen ihrer Entwicklung sehr berührend. Die Charaktere wurden im Laufe der Geschichte immer detailreicher ausgestaltet und erfahren auch durch ihre zeitliche Reifung einen größeren Tiefgang. Alle drei Hauptdarstellerinnen konnte ich mir sehr gut vorstellen und in einigen Situationen mich mit ihnen mitfreuen bzw. mitleiden.
Der in der richtigen Dosis eingesetzte Berliner Dialekt gab dem Buch neben der Beschreibung der Berliner Umgebung noch zusätzlichen Lokalkolorit.
Ich habe schon einige Bücher über die ehemalige DDR gelesen und in diesem Buch wurden sehr viele Eigenheiten und Besonderheiten dieses Regimes aufgegriffen - manchmal schon ein bisschen zu viele gleichzeitig, sodass es meiner Ansicht nach stellenweise zu einer Überfrachtung an DDR-spezifischen Ereignissen kam.
Was mich ebenfalls irritierte, war so manche zeitliche Ungereimtheit bzw. Fehler in der Biografie der DarstellerInnen. Hier hat meiner Ansicht nach das Lektorat zu ungenau gearbeitet. Deshalb gibt es von mir einen Sterneabzug, auch wenn sich das Buch insgesamt sehr flüssig und kurzweilig liest.
Fazit
Wer einen Roman über eine schöne Frauenfreundschaft in den 60er Jahren der DDR lesen möchte und sich nicht zu sehr an historischer Exaktheit orientiert, ist mit „Die Freundinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals“ gut beraten.