Netter Sommerroman - mehr nicht
Ich muss es vorweg nehmen: Für mich hat das Buch leider nicht gehalten, was Klappentext und Leseprobe versprachen. Drei unterschiedliche Mädchen, die Freundinnen werden; Jugend in der damaligen DDR; der Bau der Mauer, der eine Schicksalswende für die Freundschaft bedeutet… Dieser Stoff versprach Potential.
Erzählt wird kapitelweise wechselnd immer aus der Sicht einer der drei Freundinnen. So wird das Innenleben der jeweiligen Freundin beleuchtet und ein Perspektivwechsel auf Szenen wird ermöglicht. Die Figuren bleiben auf den knapp 600 Seiten insgesamt aber leider blass und wirken stereotyp: die wunderschöne, aber leicht naive Betty; die kluge, aber etwas spröde Clara; die brave, regimetreue, aber mutige Martha.
Der Roman erinnerte mich beim Lesen häufig stark an eine Anlehnung an Carmen Korns Jahrhundert-Triologie, jedoch im Versuch, diesen in die ehemalige DDR zu versetzen. Julie Heiland scheint sich dabei aber leider ausschließlich oberflächlicher Recherchen über die DDR zu bedienen: Die Beschreibungen der DDR erfolgen stereotyp, sowohl in ihrem Schrecken als auch in dem, was man in der heutigen Zeit eher nostalgisch verklärt und mit einem Schmunzeln betrachtet. Wenn also zum Beispiel die Inneneinrichtung von Marthas Wohnzimmer beschrieben wird, erfolgt unweigerlich auch die sehr genaue Beschreibung des Mufoti (Multifunktionstisch); der Mangel an Waren wird amüsant über die Feststellung Marthas im Strandbad abgehandelt, dass viele Frauen den gleichen Badeanzug tragen (aufgrund fehlender Alternativen) und der aus Warenknappheit heraus initiierte Tauschhandel wird in einer Szene zu einer „Handel-unterm-Ladentisch“-Anekdote. Auch die Tatsache, dass Marthas Vater auf hohem Posten für die Stasi arbeitet und sowohl seine Tochter als auch deren Freunde bespitzeln lässt, wird eher nebenbei erzählt, hat aber keinerlei Konsequenzen.
Mein Fazit: Es ist ein netter Sommerroman – wie er sich selber auf dem Klappentext nennt -, der mir aber nicht allzu sehr in Erinnerung bleiben wird. Daher gibt es auch nur drei Sterne.
Den Nachfolgeband werde ich wohl schon nicht mehr lesen.
Erzählt wird kapitelweise wechselnd immer aus der Sicht einer der drei Freundinnen. So wird das Innenleben der jeweiligen Freundin beleuchtet und ein Perspektivwechsel auf Szenen wird ermöglicht. Die Figuren bleiben auf den knapp 600 Seiten insgesamt aber leider blass und wirken stereotyp: die wunderschöne, aber leicht naive Betty; die kluge, aber etwas spröde Clara; die brave, regimetreue, aber mutige Martha.
Der Roman erinnerte mich beim Lesen häufig stark an eine Anlehnung an Carmen Korns Jahrhundert-Triologie, jedoch im Versuch, diesen in die ehemalige DDR zu versetzen. Julie Heiland scheint sich dabei aber leider ausschließlich oberflächlicher Recherchen über die DDR zu bedienen: Die Beschreibungen der DDR erfolgen stereotyp, sowohl in ihrem Schrecken als auch in dem, was man in der heutigen Zeit eher nostalgisch verklärt und mit einem Schmunzeln betrachtet. Wenn also zum Beispiel die Inneneinrichtung von Marthas Wohnzimmer beschrieben wird, erfolgt unweigerlich auch die sehr genaue Beschreibung des Mufoti (Multifunktionstisch); der Mangel an Waren wird amüsant über die Feststellung Marthas im Strandbad abgehandelt, dass viele Frauen den gleichen Badeanzug tragen (aufgrund fehlender Alternativen) und der aus Warenknappheit heraus initiierte Tauschhandel wird in einer Szene zu einer „Handel-unterm-Ladentisch“-Anekdote. Auch die Tatsache, dass Marthas Vater auf hohem Posten für die Stasi arbeitet und sowohl seine Tochter als auch deren Freunde bespitzeln lässt, wird eher nebenbei erzählt, hat aber keinerlei Konsequenzen.
Mein Fazit: Es ist ein netter Sommerroman – wie er sich selber auf dem Klappentext nennt -, der mir aber nicht allzu sehr in Erinnerung bleiben wird. Daher gibt es auch nur drei Sterne.
Den Nachfolgeband werde ich wohl schon nicht mehr lesen.