Nur zu dritt sind sie komplett

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natimaus Avatar

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Der Roman handelt von der tiefen Freundschaft dreier Mädchen und ihren Erfahrungen mit dem DDR-Regime. Drei Mädchen, ganz unterschiedlich in ihrem Wesen und ihren Zukunftsvorstellungen, werden Freundinnen, nachdem sie im Müggelsee Strandbad einem Mann das Leben gerettet haben. Martha ist mit Clara zusammen Klassenbeste und ein mustergültiges FDJ-Mitglied. Sie möchte Journalistin werden, was ihrem Vater, überzeugter DDR-Bürger, gar nicht gefällt. Clara sieht sich als zukünftige Astronatin und stammt aus einer frei denkenden, ehemaligen Pfarrerfamilie, die sich partout nicht dem DDR-Regime beugen will. Kurz vor dem Abitur muss sie erfahren, was es heißt, nicht in der FDJ zu sein. Betty träumt von einer großen Karriere als Schauspielerin und unternimmt alles, um diesen Traum wahr werden zu lassen. Die Freundinnen erleben ihre erste Liebe, Irrungen und Wirren, Geheimnisse und Enttäuschungen und erfahren, wie sich das DDR-Regime mit seiner unerbittlichen Härte und seinen perfiden Methoden in das Leben aller einmischt. Der Roman ist gut geschrieben, auch wenn die Handlung am Anfang hätte etwas schneller vorangetrieben werden können. Ohne Effekthascherei werden Auszüge aus dem Alltagsleben der DDR gegeben. Jedoch liegt das Augenmerk immer auf dem Leben der drei Mädchen, aus deren unterschiedlichen Perspektiven die Ereignissen erzählt werden. Die Geschehnisse machen nachdenklich und betroffen. Der Spannungsbogen steigt langsam, aber stetig an bis zum Bau der Berliner Mauer. Bis zum Schluss bleibt unklar, ob sich die Freundinnen gemeinsam für ein Leben im Westen entscheiden oder ob sie weiterhin mehr oder weniger gesetzestreue DDR-Bürgerinnen bleiben.
FAZIT: Wer nicht nur an Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichten interessiert ist, wird hier eine gute Lektüre finden.