Viele Seiten gute Unterhaltung

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signalhill Avatar

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Ein wenig Respekt hatte ich schon vor den über 600 Seiten "Die Freundinnen vom Strandbad" von Julie Heiland, doch dann flogen die Seiten nur so dahin. Schon der Einstieg in das Buch mit der Schilderung der Menschen und Vorgänge im Strandbad durch Martha ist sehr gut überlegt und um Längen besser als eine einfache Beschreibung des Treibens im Strandbad durch eine reine Erzählung. Dann lernen sich die drei sehr unterschiedlichen Mädchen aufgrund eines Vorfalles im Bad kennen, schon ist eine Freundschaft geboren, die sonst nie zustande gekommen wäre. Das hat mir gut gefallen. Schon hier ist klar, dass man auf drei sehr unterschiedliche Charaktere trifft.

Das bewegte Leben der Jugendlichen spielt sich ab vor dem Hintergrund des Werdens der DDR, und die Teile sind hier so gut verwoben, dass man viel über die DDR mitbekommt, ob man dies schon wusste oder auch nicht. Die DDR ist vielen heute gar nicht mehr so präsent wie man meinen möchte, wenn man den Fall der Mauer noch selbst mitbekommen hat. Für viele ist dies nur ein Stück Geschichte, Vergangenheit sozusagen. Doch die DDR wird wieder lebendig in "Die Freundinnen vom Strandbad".

Der Roman hat mich berührt und mir kurzweilige Lesestunden geschenkt. An den unterschiedlichen Freundinnen wird sehr deutlich, was es für die eine oder andere bedeutete, in der DDR zu leben. Die Protagonistinnen sind mit Gefühl dargestellt, das sich auf den Leser und die Leserin überträgt. Ich bin zwar kein Fan von Folgeromanen, freue mich aber auf den nächsten Teil.