Sehr fesselnd, sollte im Anschluss an die früheren Bände gelesen werden! 4,5 Sterne

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nordlicht Avatar

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Inhalt
Vanja Lithner hat Torkel Höglund als Leiter/in der Reichsmordkommission abgelöst und bekommt es gleich mit einem besonders schwierigen Fall zu tun. Innerhalb weniger Tage sind in Karlshamn mehrere Menschen von einem Heckenschützen mit Kopfschüssen ermordet wurden. Die Mordopfer standen untereinander in keinem erkennbaren Zusammenhang, erst im Laufe der Ermittlungen ergibt sich ein gemeinsamer Nenner. Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse ist Vanja sehr gestresst und hat wenig Zeit für ihre dreijährige Tochter Amanda. Da kommt es ihr gelegen, dass ihr Vater Sebastian Bergman, mit dem sie seit einiger Zeit einen Waffenstillstand geschlossen hat, ihren Lebensgefährten bei der Betreuung des Kindes unterstützt. Sebastian ist, seitdem er Großvater geworden ist, ruhiger geworden und betäubt seine Trauer um seine 2004 ums Leben gekommene Frau und Tochter nicht länger durch sexuelle Abenteuer. Als er einen Patienten trifft, der ebenfalls seine Familie im Tsunami verloren hat, versucht er erstmals, sich seinem Trauma zu stellen.


Beurteilung
Der siebte Band der Sebastian Bergman-Reihe nimmt starken Bezug auf die Handlung der vorhergehenden Bände und sollte unbedingt erst im Anschluss an diese gelesen werden.
Im vorliegenden Roman verbinden sich vier Handlungsstränge zu einem komplexen Gesamtwerk. Parallel zu den fortlaufenden polizeilichen Ermittlungen gibt es eine Erzählung über eine junge Frau, die für ein Klassentreffen nach Karlshamn zurückkehrt. Sie hat nicht die besten Erinnerungen an ihre Jugend und Schulzeit und die Wiedersehensfreude ist nicht das Motiv für ihre Rückkehr…
Auch die Geschichte von Sebastian Bergman, der seit 2004 den Verlust seiner kleinen Familie nicht verarbeiten konnte, wird wieder aufgenommen. Er darf nicht mehr direkt mit der Reichsmordkommission zusammenarbeiten, ist mit seinen psychologischen Kenntnissen aber trotzdem hilfreich. Der vierte und letzte Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Geschichte von Billy, einem der Mitarbeiter der Ermittlungsgruppe.
Der Kriminalroman ist insofern sehr ungewöhnlich konstruiert, als schon nach weniger als zwei Dritteln die Mordserie aufgeklärt ist, doch er hat weitere Spannungshöhepunkte zu bieten – atemlose Spannung bis buchstäblich zur letzten Seite mitsamt zwei „Knalleffekten“ ist garantiert!
Die Charaktere der Romanfiguren sind differenziert und nicht mehr so übertrieben wie in den früheren Bänden ausgearbeitet. Auch ihre Handlungen sind weitestgehend nachvollziehbar, lediglich der überraschende Schlusspunkt, der auf einen weiteren Band hoffen lässt, wirkt ein wenig überzogen.

Fazit
Ein überaus fesselnder Kriminalroman, den man jedoch nicht ohne Kenntnis der vorherigen Bände lesen sollte!