Nicht Fisch noch Fleisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
alursu56 Avatar

Von

Die Leseprobe des Buches “Die Gärten von Monte Spina“ hatte mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin Henrike Scriverius ist flüssig und lässt sich angenehm lessen. Man lernt die Gärtnerin Toni kennen, deren Mann bei einem Autounfall tödlich verunglückte und die einen Weg aus ihrer Trauer sucht. Ein Stellenangebot führt sie auf die Insel Monte Spina, deren Besitzer und Bewohner alle Geheimnisse haben, die im Buch nach und nach gelüftet werden.

Die Landschafts- und Gartenbeschreibungen sind perfekt - hier kommt bestimmt auch die Erfahrung der Autorin als Gartenarchitektin zum Tragen.

Die Geschichte selbst hat mich leider nicht überzeugt - ein bißchen erinnert sie an "Sturmhöhe" - der Roman über eine leidenschaftliche Liebe, die im Leben keine Erfüllung und im Tod keine Ruhe findet - das Buch bleibt aber von der Qualität meilenweit von diesem Klassiker entfernt. So konnten mich die Hauptfiguren Toni und Bras nicht überzeugen, beide wirken zu konstruiert und agieren meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. So bleibt mir der Werdegang Brors ein Rätsel, ein mysteriöser Milliardär, der auf illegale Weise zu einem Vermögen gekommen ist, aber nie als Gangster in Erscheinung tritt. Toni weiß eigentlich nicht was sie genau will und handelt auch so.

Schade, aber ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen, denn ich war auch über das Ende etwas enttäuscht.