Wie ein wilder Garten das Leben verändert..

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agatha4ever Avatar

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Antonia, genannt Toni, arbeitet als Gärtnerin auf Beaulie House, wo sie sich nach dem Tod ihres Mannes Leon vor dem Rest der Welt verkrochen und eine neue Stelle gefunden hat. Eines Tages stellt ihre Chefin Mrs. Heligan eine Miss Thorn vor. Diese unterbreitet ihr ein Stellenangebot als Gärtnerin auf Monte Spina, eine kleine Inseln vor Lanzarote, an. Nach kurzem Zögern willigt Toni schließlich ein und nimmt den Job bei „Mr. Bror“ – ihrem unbekannten und zukünftigen Arbeitgeber an.

Als sie auf Monte Spina ankommt erwartet sie ein liebloser, verwilderter und herunter gewirtschafteter Garten. Von Mr. Bror ist allerdings weit und breit keine Spur, was bis auf die Hausdame Helene niemanden zu stören scheint. Voller Elan stürzt sich Toni in die Arbeit und beginnt dem Garten Stück für Stück wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Dabei scheint auch sie sich ganz langsam zu verwandeln. Ganz vorsichtig schließt sie mit den anderen Angestellten (Sophia, Lou und Carlos) Freundschaft, den auch diese scheinen alle ihr Päckchen mit sich herumzutragen. Als nach ein paar Monaten endlich Mr. Bror auf der Insel eintrifft, ist das wie ein Schlag in die Magengrube. Er ist kalt, berechnend und sucht immer die Schwachstelle von anderen, um diese dann schamlos auszunutzen. Im ersten Moment will Toni alles hinwerfen und gehen, aber dann kommt die Kämpferin in der „kleinen Gärtnerin“ zum Vorschein und sie will mehr wissen über Mr. Bror. Was verbirgt sich hinter dieser glatten, kalten Schale? Was muss passiert sein?

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Henrike Scriverius hat es geschafft die Charaktere der einzelnen Protagonisten sehr bildhaft und echt darzustellen. Man kann sich wunderbar in die Gefühlslage von Toni hineinversetzten. Ihr Verkriechen / verstecken in bzw. hinter der Arbeit, um über den Tod von Leon hinwegzukommen und dann die Verwandlung. Ganz langsam kommt sie aus ihrem Schneckenhaus heraus. Den polarisierenden Charakter von Mr. Bror = „ Das Arschloch“ hätte man nicht besser abbilden können.

Ursprünglich hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet, aber trotz der „Überraschung“ hat mich die Geschichte mit den vielen Emotionen bis zum Ende gefesselt.

Das Buchcover mit den kräftigen und leuchtenden Farben, die Blumen und die Vulkaninseln im Meer passen hervorragend zum Buch. Das Cover dürfte ein Eyecatcher in der Buchhandlung sein.