Zwei verwundete Seelen, eine kleine Insel und der wilde Atlantik. Ein Roman voll Liebe zu Menschen und zur Pflanzenwelt

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typomanin Avatar

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Die Gärten von Monte Spina

Verlag: Droemer

Seitenzahl: 335 Seiten

Cover:
Die Farben lassen einen direkt in die Welt um die Insel Monte Spina eintauchen und es zeigt, dass der Roman von Flora und Fauna handelt. Aber es täuscht auch etwas, denn der Roman ist kein typisch leichter Sommerroman, sondern Tiefgang und auch Schmerz zu bieten.

Rezension:
Auf der Insel Monte Spina wird dringend ein neuer Gärtner gesucht. Perfekt für Toni, die dem grauen England und ihrer traurigen Vergangenheit fliehen möchte und ins Paradies eintaucht, auch wenn sie von Stille, Einsamkeit und seltsamen Inselbewohnern erwartet wird. Da gibt es Carlos, der sie ohne Punkt und Komma zuquatscht, ohne, dass sie ein Wort versteht, die mollige, rotbackige Köchin Sophia, die freche Lou mit ihren wilden Klamotten, die strenge Hausdame Helen und nicht zuletzt den Besitzer der Insel: Max Bro. Aus ihm wird Toni auch nicht schlau. Er ist, wenn er überhaupt da ist, unverschämt und gehässig ihr und den anderen gegenüber. Doch hinter jeder harten Schale steckt bekanntlich ein weicher Kern. Und auch diesen darf Toni kennenlernen und findet das ein oder andere Geheimnis heraus.

Die Sprache hat mir direkt gefallen, schon im Klappentext, in dem beschrieben war, wie Toni das erste Mal mit der Schönheit der Insel bekannt wird. »Noch bevor sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, roch ich den Duft: Fremd, üppig, eine wilde Mischung aus Zedernholz, Thymian und sonnenwarmem Gestein. Doch darüber ein feiner, sinnlicher Hauch, vielleicht Oleander oder Jasmin. Dann hörte ich die Vögel. Es mussten Tausende sein, die in dem Dickicht lärmten, das sich zum Meer hinab ergoss. Ich sah unzählige Palmen, einen ganzen Wald, in deren glänzenden Wedeln der Seewind rauscht, …« Man kann die Augen schließen und ist direkt vor Ort.
Aber der Roman bleibt nicht so. Er wühlt in der Vergangenheit und hat sehr unterschiedliche Charaktere, die man entdecken darf. Zeitweise hat mir die Art und Weise von gewissen Personen überhaupt nicht gefallen und mich eher traurig gemacht. Ich hätte es etwas weicher und lieber erwartet, daher nur 3 von 5 Sternen.

Fazit:
Ein leichter, nicht kitschiger Sommerroman voller Liebe zur Pflanzenwelt, aber auch zu den unterschiedlichen Menschen und ihren Geschichten und Hintergründen. Jeder ist geprägt von den Erlebnissen und den Schmerzen der Vergangenheit, aber ist selbst verantwortlich für die Zukunft und was sie oder er daraus macht.

Lieblingszitate:
»Man denkt immer nur, es ist diese Insel. Aber viel wichtiger sind die Menschen, die auf ihr wohnen.«
»Denn wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann das: dass sich hinter jedem besonderen Garten auch immer ein besonderer Mensch verbirgt.«