Alice kämpft für Anerkennung und ein eigenes Leben

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bücherwelt1952 Avatar

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ezension dazu:

Die Galerie am Potsdamerplatz
Inhaltsangabe: Quelle HarperCollins

Berlin, 1930: Zwischen zwei Kriegen kämpft eine Frau um ihr neu gewonnenes Leben
Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer Mutter in die Hauptstadt. Sie sucht Anschluss an ihre Familie, einstmals angesehene Kunsthändler, die sie nie kennengelernt hat, trifft aber zunächst nur auf kalte Ablehnung. In der pulsierenden Kunstszene Berlins fühlt sie sich dennoch sofort zu Hause und entdeckt bald ihr Talent als Fotografin. Und sie verliebt sich in den Deutsch-Iren John. Trotz der Widerstände ihrer Großmutter plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln, die einst legendäre Galerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen. Dabei begegnet sie dem Kunstkenner Erik, Erbe einer spektakulären Kunstsammlung. Doch ist er wirklich daran interessiert, ihr zu helfen? Es sind unruhige Zeiten, und der Aufstieg der Nationalsozialisten droht bald ihre Liebe, die Galerie und ihre gesamte Familie in den Abgrund zu reißen ...
Alexandra Cedrino, Mitglied der berühmten Kunsthändlerfamilie Gurlitt, lässt die Berliner Kunstszene in den Dreißigerjahren wiederaufleben: schillernd, bewegend und mitreißend!

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist Alexandra Cedrino Debütroman, der ihr ganz gut gelungen ist, er ist der Auftakt zu einer Trilogie. Inspiriert zu diesem Roman wurde sie durch ihren Großvater Wolfgang Gurlitt, der den Berliner Salon und eine Galerie führte. Man spürt beim lesen, das sie aus einer Künstlerfamilie stammt und zwischen Bildern aufwuchs. Sehr gut ist ihr die Zeit der Weimarer Republik, das Berlin der 30 er und die goldenen und wilden zwanziger Jahre gelungen, der Sünden Babel, das ausschweifende Nachtleben. Auch die Machtergreifung der Nazis ist sehr bildhaften Authentisch beschrieben. Der Erzählstil sehr ist flüssig, klar und sehr spannend.
Ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Glaubhaft herausgearbeitet, auch konnte ich mich sehr gut in die Hauptfigur Alice hineinversetzen, und deren Emotionen spüren. Bin schon ganz gespannt wie es weiter geht.

Ich konnte mich sehr gut in Alice hineinversetzen, und deren Wut spüren, als sie wie eine Wildfremde vor der Haustür von ihrer Großmutter Helena in Berlin abgewimmelt wurde. Ich konnte die Kälte spüren die von dieser Frau ausging. Dabei wollte die junge Alice doch nur erfahren warum, Helena , ihre Tochter Anna verstoßen hat, schließlich ist ihre Mutter gestorben, und sie sucht den Anschluss zu ihrer Familie den Waldmanns. Die einzigen die sie freudig Aufnehmen, ist die Schwiegertochter Rosa, die auch nichts zu lachen hat unter dieser Kalten Hexe von Schwiegermutter. Sie sah in Alice eine Verbündete. Auch ihre beiden Onkel Ludwig, Rosas Mann, und Johann der Bruder von Ludwig, freuen sich über den Familien Zuwachs. Es ist keine einfache Zeit die Alice in der Familie verbringt, unter dieser eisigen Kälte und Ablehnung von Helena. Gut das Alice so einen Dickschädel hat, und kann aber auch sehr hitzköpfig sein, und mal mit dem Kopf durch die Wand gehen. Natürlich ist sie begeistert und Feuer und Flamme, als die beiden Brüder, mit ihr die ehemalige Galerie wieder zum Leben erwecken wollen, was ich gut verstand. Denn so kann sie sich auch als Fotografin gut einbringen .Als ihr der Deutsch-Ire John Stevens über den Weg im Haus der Waldmanns läuft, wo er ab und zu deren Hund ausführt, ist es bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Aber irgend etwas verschweigt John, auch scheinen Dinge auf seiner Seele zu lasten, die er tief vergraben hat. Mit ihm macht sie das Berliner Nachtleben unsicher. Durch Johann lernt sie den Nazi Anhänger Erick von Wolffers kennen, ich mochte ihn von Anfang an nicht, mir lief es schon beim lesen kalt den Rücken runter. Aber die Waldmanns brauchen ihn, er ist ihr Mäzen, ein Kunstsammler mit viel Geld, der auch mal ein Auge zudrückt bei bestimmten Bildern. Zur Eröffnung taucht Alices Vater Lux auf, mit einem Bild, das zum Eklat führt, hier hält man den Atem an, und endlich erfahren wir warum Helena, ihre Tochter Anna verstieß. Mit dieser Wahrheit hätte ich nie gerechnet, es war mit einer der Höhepunkte in der Geschichte. Es wird noch spannender, denn Erick, treibt ein böses Spiel, nur um an Alice ran zukommen, wird er alles zerstören ? Den Alice ist ein sehr moralischer und gradliniger Mensch, der nichts von den Nationalsozialisten hält und sich nicht verbiegen lässt. John schwebt in großer Gefahr, wird Alice sich in Lebensgefahr für in begeben. Eine Familie die den Aufstieg geschafft hat, und am Abgrund zu stehen scheint. Ein sehr berührender, aufregender Abschluss.