Zu farblos

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sonnenschein2016 Avatar

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Die junge Alice Waldmann kommt aus Wien nach Berlin. Sie will ihre Familie kennenlernen und ganz besonders, ihre Großmutter Helena Waldmann zu der ihre kürzlich verstorbene Mutter kein gutes Verhältnis hatte. Warum?
Aber auch Alice wird ein sehr frostiges Willkommen beschert. Die Frau ihres Onkels aber holt sie zu sich und so kann sie in Berlin bleiben und lernt immer näher den Deutsch Iren John Stevens kennen und natürlich ihre Familie, bis auf Helena, die ihr weiterhin kühl und reserviert gegenüber tritt.
Alice fühlt sich wohl in Berlin und gerade in der hiesigen Kunstszene, das ist ihre Welt. Sie macht unheimlich gute Fotografien und schon bald enthält sie ihre Chance und nicht nur das. Ihre beiden Onkels wollen mit ihr zusammen die Galerie der Familie wieder eröffnen und bei diesen Aktionen begegnet sie auch zum ersten Mal den Kunstkenner Eric Wolfferts. Aber was will er eigentlich?
Die politische Lage in Deutschland wird immer unruhiger, denn die Nationalsozialisten erlangen zu immer mehr Macht und nichts ist mehr so, wie es mal wahr…


Der Schreibstil der Autorin ist verständlich, leicht und flüssig zu lesen, aber das Buch und seine hoffnungsvolle Geschichte haben mich nicht mitgerissen und lassen mich sehr zwiegespalten zurück.

Ich hatte Bilder,
als John von seinem Bruder erzählte, wie er gestorben ist. Das waren Szenen, die mich total erreicht haben und die dann aber wieder abrupt endeten.

Die Beschreibungen wie das Leben in den 1930 ziger Jahren waren haben mich auch sehr fasziniert und das empfand ich auch als gut beschrieben. Ebenso die ganze Kunstszene. Das fand ich echt gut umgesetzt und das hat mich auch total interessiert.

Das Aufstreben der Nationalsozialisten kam auch sehr gut zur Geltung und die Veränderungen in Deutschland.

Mit den einzelnen Protagonisten bin ich überhaupt nicht so richtig warm geworden und ich konnte sie mir nicht so richtig vorstellen.
Mir hat da einfach die Farbe gefehlt.
Und ich hatte auch den Eindruck, das jeder etwa zu verbergen hat und nicht ehrlich ist.
Das hat es mir auch so schwer gemacht, mit dem Buch und seiner Geschichte so richtig mitzugehen.

Die Familiengeschichte von Alice war sehr interessant und ich war später schockiert gewesen, was da alles gewesen ist und warum Alice so weit weg von ihren Verwandten aufgewachsen ist und warum die Familie so entzweit war. Schrecklich.
Das empfand ich dann als to much.

Leider war das nicht mein Buch.

Und das tut mir total leid, denn ich weiß wie viel Herzblut, Zeit und Liebe in diesem Buch von Seiten der Autorin in diesem Werk stecken.
Aber dennoch hat es mich nicht gepackt, wie erhofft.

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