Zwischen Kunst, Geschichte und Politik

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maulwurf123 Avatar

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"Die Galerie am Potsdamer Platz" ist ein Roman von Alexandra Cedrino, welcher zugleich den Auftakt der Galeristinnen-Trilogie bildet.

Schauplatz der Handlung ist das Berlin der Dreißiger Jahre. Hierhin zieht es die junge Kunststudentin Alice nach dem Tod ihrer Mutter, um ihre Familie, ehemals angesehene Kunsthändler, ausfindig zu machen. Zunächst stößt sie auf kalte, harte Ablehnung. Doch die Kunstszene Berlins lässt sie schon bald eine neue Heimat finden und Alice entdeckt ihr Talent als Fotografin. Der Deutsch-Ire John entpuppt sich als ihre große Liebe und gemeinsam mit ihren Onkeln schmiedet sie Pläne die ehemalige Kunstgalerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen - allen Widerständen ihrer Großmutter zum Trotz. Doch es sind unruhige Zeiten und der beginnende Aufstieg der Nationalsozialisten bringt das Fundament ihres neu aufgebauten Lebens ordentlich ins Wanken...

Der angenehme Schreibstil der Autorin vereinfacht einem als Leser sich recht schnell in der Kunstszene Berlins der Dreißiger Jahre zurecht zu finden. In ruhigen Worten wird die Geschichte der jungen Kunststudentin erzählt, wobei sich der Spannungsbogen in einem überschaubaren Rahmen verhält - so plätschert die Handlung an manchen Stellen förmlich vor sich hin.

Die Protagonisten sind sehr authentisch und mit vielen unterschiedlichen Charakterzügen von der Autorin gestaltet worden.

Auch ohne als wahre Kunstinteressierte zu gelten, hat mich die Lektüre recht gut unterhalten. Bezeichnen würde ich das Buch als Familienroman mit historischem Hintergrund, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der Kunstszene Berlins der Dreißiger Jahre liegt.

Insgesamt eine nette, unterhaltsame Lektüre. Besonders neugierig auf die Folgebände hat mich das Buch leider nicht gemacht, fehlt mir dafür doch etwas mehr an Spannung und Dramatik. Drei Sterne.