düstere Séancen und gefährliche Machenschaften

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april1985 Avatar

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Nachdem 'Die versteckte Apotheke' ein großes Highlight für mich war, habe ich mich sehr auf den neuen Roman von Sarah Penner gefreut. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, doch leider konnte mich 'Die geheime Gesellschaft' nicht ganz so begeistern. Dabei hat das Buch richtig stark begonnen und mich zunächst durchaus gefesselt.

Ich wurde hineingezogen ins Jahr 1873 nach Paris bzw. im weiteren Verlauf der Handlung nach London. Ich habe zwei starke und außergewöhnliche Protagonistinnen kennen gelernt, durfte geheimnisvollen Séancen beiwohnen und wurde in gefährliche Machenschaften und Mordfälle verstrickt. Die Grundidee und die düstere Atmosphäre habe ich absolut gefeiert, genauso wie Sarah Penners einnehmenden Schreibstil. Allerdings hat mir die Umsetzung nicht ganz so zugesagt wie erhofft. Während 'Die versteckte Apotheke' abwechselnd in der Gegenwart und der Versandkosten spielt, sind wir in diesem Roman ausschließlich im Jahr 1873. Gerade die Zeitsprünge und die Verwebung der Schicksale aus Vergangenheit und Gegenwart haben mir im ersten Roman aber so gut gefallen. Ich weiß zwar, dass dieses Buch ein eigenständiges Werk ist; nichtsdestotrotz hat mir genau das an dieser Geschichte gefehlt. Das Buch hatte irgendwie auch zu viele Längen. Es war wirklich eine Berg- und Talfahrt. Nach einem starken Einstieg, der mein Interesse für das Okkulte entfacht hat, kam ein eher laxer Mittelteil, der letztlich in ein richtig spannendes Finale übergegangen ist. Schade, dass ich nicht durchgehend gefesselt war.

Fazit :
Ich hätte das Buch so gerne gefeiert wie den Debütroman der Autorin. Das Potenzial war auch da: starke Protagonistinnen, die düstere Atmosphäre des Jahres 1873, London und Paris als Schauplätze und geheime, okkulte Gesellschaften. Leider war die Umsetzung nicht ganz meins. Kein Highlight, aber durchaus lesenswert.